Grippewelle in Kalifornien: Über 900 Todesfälle und niedrige Impfquoten

KALIFORNIEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Grippewelle in Kalifornien hat in dieser Saison bereits über 900 Menschenleben gefordert, darunter 15 Kinder. Dies stellt einen der schwersten Ausbrüche der Atemwegserkrankung in den letzten Jahren dar, wie aus einem Bericht der kalifornischen Gesundheitsbehörde hervorgeht.

Die aktuelle Grippesaison in Kalifornien zeigt sich als eine der schwersten der letzten Jahre. Über 900 Menschen, darunter 15 Kinder, sind bereits an den Folgen der Grippe verstorben. Besonders betroffen sind ältere Menschen über 64 Jahre, was dem bekannten Muster entspricht, dass die Krankheit diese Altersgruppe besonders hart trifft. Doch auch die hohe Zahl an verstorbenen Kindern gibt Anlass zur Sorge.

Dr. Peter Chin-Hong, ein Spezialist für Infektionskrankheiten an der Universität von Kalifornien in San Francisco, betont, dass die Grippe nicht nur für ältere Menschen gefährlich ist, sondern auch für die Jüngsten. Die 15 verstorbenen Kinder, darunter vier Teenager aus San Diego, hatten keine Grippeimpfung erhalten. Dies unterstreicht die Bedeutung von Impfungen, insbesondere in der Hochsaison der Grippe.

Die Impfraten sind in den letzten Jahren gesunken, insbesondere bei Kindern. National gesehen waren in der Grippesaison 2020-21 etwa 58% der Kinder zwischen sechs Monaten und 17 Jahren geimpft. Diese Zahl ist bis Januar dieses Jahres auf etwa 45% gesunken. In Kalifornien liegt die Impfquote bei Kindern bei 47,7%, dem niedrigsten Stand seit mindestens der Grippesaison 2019-20.

Die Centers for Disease Control and Prevention empfehlen, dass jeder ab sechs Monaten eine Grippeimpfung erhalten sollte, idealerweise bis Ende Oktober, um während der Hochsaison im Winter geschützt zu sein. Die derzeit zirkulierenden Grippeviren sind H1N1 und H3N2, wobei letzteres für schwerere Krankheitsverläufe bekannt ist.

Obwohl die Grippeaktivität hoch bleibt, gibt es Anzeichen für einen Rückgang. Die kalifornischen Gesundheitsbehörden berichten von einem Rückgang der positiven Testergebnisse um 3,4% in der Woche bis zum 15. Februar. Dennoch bleibt die Positivrate mit 23,3% hoch. Die Aktivitäten von COVID-19 und RSV sind hingegen niedrig.

Dr. Chin-Hong warnt jedoch davor, zu früh zu feiern. Die Grippesaison in den USA erreicht ihren Höhepunkt normalerweise zwischen Dezember und Februar, kann aber bis April oder sogar länger andauern. Die Breite der diesjährigen Grippewelle ist ebenso besorgniserregend wie ihr Höhepunkt.

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