Powells Einschätzung zur ‘Transitory’-Inflation weckt Erinnerungen an die Pandemie

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Einschätzung von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank, zur Inflation hat erneut Diskussionen ausgelöst. Er bezeichnete die durch Zölle verursachte Inflation als ‘transitory’, was Erinnerungen an frühere Fehleinschätzungen während der Pandemie weckt.

Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank, hat kürzlich die Aufmerksamkeit von Investoren und Unternehmen auf sich gezogen, indem er die durch Zölle verursachte Inflation als ‘transitory’ bezeichnete. Diese Einschätzung erinnert an die Pandemiezeit, als ähnliche Vorhersagen gemacht wurden, die sich später als ungenau herausstellten. Die Märkte reagierten positiv auf Powells Worte, was sich in einem Anstieg der S&P 500-Futures zeigte.

Die Verwendung des Begriffs ‘transitory’ hat jedoch auch Bedenken ausgelöst, insbesondere bei Kritikern der Fed, die die Handhabung der Inflation während der Pandemie als unzureichend betrachten. Einige Ökonomen warnen davor, dass die Auswirkungen der Zölle auf die globalen Lieferketten und die Preisentwicklung möglicherweise unterschätzt werden. Der ehemalige Präsident hat bereits weitere Zölle angekündigt, was die Unsicherheit weiter erhöht.

Mohamed El-Erian, ein prominenter Ökonom, äußerte Zweifel an der Einschätzung der Fed und betonte, dass die Erinnerungen an die hohe Inflation während der Pandemie noch frisch seien. Er warnte davor, die Risiken der aktuellen Handelspolitik zu unterschätzen, da diese die wirtschaftliche Erholung gefährden könnten.

Die Fed hat ihre Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft bereits gesenkt und erwartet nun ein Wachstum von 1,7 Prozent. Gleichzeitig wird mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit und Inflation gerechnet. Trotz dieser düsteren Aussichten betonte Powell, dass die Wirtschaft insgesamt solide sei.

Unternehmen und Verbraucher sind jedoch weniger optimistisch. Umfragen zeigen, dass das Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung sinkt und die Inflationsängste zunehmen. Diese Unsicherheiten, gepaart mit den Risiken eines Handelskriegs, haben einige Analysten dazu veranlasst, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession zu erhöhen.

Einige Experten, wie Torsten Slok von Apollo Global Management, sind skeptisch gegenüber der optimistischen Einschätzung der Fed. Er wies darauf hin, dass die jüngsten Kursgewinne an den Aktienmärkten möglicherweise nicht gerechtfertigt seien und dass die Auswirkungen weiterer Zölle noch nicht vollständig berücksichtigt wurden.

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