US-Zölle belasten Westküstenhäfen: Einblick in die wirtschaftlichen Auswirkungen

LOS ANGELES / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Einführung von Zöllen durch die US-Regierung hat erhebliche Auswirkungen auf die Häfen an der Westküste der USA. Besonders betroffen sind die Häfen von Los Angeles und Long Beach, die zu den geschäftigsten des Landes gehören.

Die jüngsten Zölle der US-Regierung auf Importe aus China haben die Häfen an der Westküste der USA in Alarmbereitschaft versetzt. Besonders die Häfen von Los Angeles und Long Beach, die zusammen etwa ein Drittel aller Containerfracht aus Übersee abwickeln, stehen vor großen Herausforderungen. Die Anzahl der ankommenden Schiffe ist drastisch gesunken, was nicht nur die Hafenwirtschaft, sondern auch die gesamte Lieferkette beeinflusst.

Mario Cordero, CEO des Hafens von Long Beach, berichtet von einem deutlichen Rückgang der Schiffsankünfte. Dies führt zu weniger Fracht und könnte langfristig Arbeitsplätze gefährden. Die Unsicherheit über die Höhe der Zölle veranlasst viele Importeure, ihre Bestellungen aus Asien zurückzuhalten, was die Situation weiter verschärft.

Im ersten Quartal 2025 verzeichnete der Hafen von Long Beach noch ein Rekordvolumen an Containerfracht. Doch bereits im Mai begann der Rückgang, und für die zweite Jahreshälfte wird ein Volumenrückgang von mindestens 20 % erwartet. Diese Entwicklung könnte weitreichende Folgen für die Beschäftigung in der Logistikbranche haben, von Hafenarbeitern über Lkw-Fahrer bis hin zu Lagerarbeitern.

Die Auswirkungen der Zölle erinnern an die Lieferkettenstörungen während der COVID-19-Pandemie, die zu höheren Preisen und Versorgungsengpässen führten. Auch jetzt besteht die Gefahr, dass Verbraucher in den kommenden Monaten mit leeren Regalen konfrontiert werden, insbesondere während der Hochsaison für Schul- und Weihnachtsartikel.

Die Unsicherheit über die zukünftige Zollpolitik belastet die gesamte Branche. Unternehmen zögern, Bestellungen aufzugeben, da unklar ist, ob sie 10 % oder gar 145 % Zölle zahlen müssen. Diese Unklarheit könnte die Preise für Verbraucher erheblich in die Höhe treiben, wie am Beispiel von Nike-Schuhen deutlich wird, deren Preis von 125 auf 165 US-Dollar steigen könnte.

Die Trump-Administration strebt ein Handelsabkommen mit China an, doch selbst bei einem erfolgreichen Abschluss könnten die Auswirkungen der Zölle noch lange spürbar sein. Die hohen Zolltarife stellen insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen eine erhebliche Belastung dar, während große Unternehmen mit zusätzlichen Kosten in Millionenhöhe rechnen müssen.

Die kommenden Wochen sind entscheidend, da Unternehmen ihre Bestellungen für die Hochsaison im Juli bereits jetzt aufgeben müssen. Ohne Klarheit über die Zollpolitik drohen weitere wirtschaftliche Einbußen. Die Hafenwirtschaft hofft auf eine baldige Einigung, um die Unsicherheit zu beseitigen und den Handel wieder anzukurbeln.

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