China erreicht Meilenstein in der Laser-Messung zum Mond

PEKING / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – China hat einen bedeutenden Fortschritt in der Weltraumforschung erzielt, indem es als erstes Land eine Laser-Messung vom Mond zur Erde bei Tageslicht erfolgreich durchgeführt hat.

China hat einen bemerkenswerten Fortschritt in der Weltraumforschung erzielt, indem es als erstes Land eine Laser-Messung vom Mond zur Erde bei Tageslicht erfolgreich durchgeführt hat. Diese Leistung wurde von Forschern der Yunnan Observatories der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) erreicht, die ein Infrarot-Laser-Messsystem mit einem kürzlich aufgerüsteten 1,2-Meter-Teleskop nutzten. Der Laserstrahl wurde auf einen kleinen Retroreflektor auf dem Tiandu 1 Satelliten gerichtet, der den Mond umkreist.

Die Laser-Messung über lunare Distanzen stellt eine erhebliche Herausforderung dar, da ein hochpräziser und leistungsstarker Strahl über 300.000 Kilometer gesendet werden muss, um einen kleinen Retroreflektor zu treffen. Dieser reflektiert den Laserimpuls direkt zurück zur Erde, wo er von einem Teleskop mit ultra-sensitiven Detektoren aufgefangen wird. Die Durchführung dieser Messung bei Tageslicht bringt die zusätzliche Herausforderung mit sich, das massive Hintergrundrauschen der Sonne zu überwinden.

Wissenschaftler nutzen Laser-Messungen, um die Zeit zu messen, die ein Signal benötigt, um zurückzukehren, was ihnen ermöglicht, die Entfernung zum Mond mit hoher Genauigkeit zu berechnen. Bereits während der Apollo-Missionen wurden Laser-Retroreflektoren auf dem Mond platziert, um diese Art von Messungen zu ermöglichen.

Der erfolgreiche Test bei Tageslicht erweitert das Zeitfenster für solche Beobachtungen erheblich. Dies könnte Anwendungen für bedeutende Tiefenraum-Explorationsmissionen haben, einschließlich der von China geführten Internationalen Mondforschungsstation (ILRS). Die Tiandu 1 Satellitenmission, die im März 2024 gestartet wurde, ist Teil eines größeren Projekts, das auch den Queqiao 2 Relais-Satelliten umfasst, der die Kommunikation für die Chang’e 6 Mondrückholmission unterstützt.

Der Test mit Tiandu 1 folgte nur wenige Tage nach einem ähnlichen Test bei Nacht, bei dem ein Laser von einem Retroreflektor an Bord des DRO-A Satelliten abprallte, der sich in einer fernen retrograden Umlaufbahn um den Mond befindet. DRO-A ist Teil einer komplexen, viermonatigen Rettungsmission nach einer Startanomalie im letzten Jahr.

Diese Fortschritte in der Laser-Messtechnik könnten nicht nur die Genauigkeit der Mondentfernungsmessungen verbessern, sondern auch die Grundlage für zukünftige Missionen legen, die eine präzise Navigation und Kommunikation im Weltraum erfordern. Experten sehen darin einen wichtigen Schritt für die internationale Zusammenarbeit in der Weltraumforschung.

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