Measles: Eine Rückkehr zur Endemie in den USA?

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die steigenden Masernfälle in den USA und weltweit geben Anlass zur Sorge. Experten warnen davor, dass die Krankheit, die einst als eliminiert galt, wieder endemisch werden könnte.

Die Masern, eine der ansteckendsten Krankheiten der Welt, erleben derzeit einen besorgniserregenden Anstieg der Fallzahlen in den USA und anderen Teilen der Welt. In Nord- und Südamerika wurden im Jahr 2025 elfmal mehr Fälle registriert als im Vorjahr. Auch in Europa sind die Masernraten auf dem höchsten Stand seit 25 Jahren. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, ob die Krankheit, die im Jahr 2000 in den USA als eliminiert galt, wieder endemisch werden könnte.

In den USA wurden bis zum 2. Mai 2025 bereits 935 Masernfälle in 30 Bundesstaaten bestätigt. Dies ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu den 285 Fällen im Jahr 2024. Besonders betroffen ist Texas, wo ein großer Ausbruch mit 702 bestätigten Fällen verzeichnet wurde. Auch Kanada kämpft mit einem großen Ausbruch, der über 1.000 Fälle umfasst. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, die Impfquoten zu erhöhen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Die Weltgesundheitsorganisation hat Nord- und Südamerika als Hochrisikogebiete für Masern eingestuft. In Kanada sind 1.177 Fälle gemeldet, von denen 951 mit einem Ausbruch in New Brunswick in Verbindung stehen. Auch in Mexiko und Südamerika gibt es kleinere Ausbrüche. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Masern weltweit auf dem Vormarsch sind, was auf sinkende Impfquoten zurückzuführen ist.

Die Eliminierung der Masern in den USA im Jahr 2000 war das Ergebnis erfolgreicher Impfprogramme. Die Einführung des Masernimpfstoffs im Jahr 1963 und die darauf folgenden Initiativen zur Erhöhung der Impfraten führten zu einem drastischen Rückgang der Fallzahlen. Doch in den letzten Jahren sind die Impfquoten weltweit gesunken, was teilweise auf die begrenzte medizinische Versorgung während der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist.

Experten warnen, dass die Masern wieder zu einer häufigen Infektion werden könnten, wenn die Impfquoten nicht steigen. Eine Studie aus dem Jahr 2022 prognostizierte, dass 21 % der US-amerikanischen Kinder in den nächsten fünf Jahren anfällig für Masern sein könnten, wenn die Impfraten nicht erhöht werden. Eine weitere Studie aus dem April 2025 schätzt, dass die USA in den nächsten 25 Jahren bis zu 850.000 Fälle erleben könnten, wenn die Impfraten auf dem aktuellen Niveau bleiben.

Um den Anstieg der Masernfälle umzukehren, ist eine Erhöhung der Impfquoten erforderlich. Eine Steigerung der Gemeinschaftsimpfquoten um 5 % könnte den Anstieg der Fälle auf 3.000 bis 19.000 in den nächsten 25 Jahren begrenzen. Dies erfordert jedoch einen kontinuierlichen Zugang zu kostenlosen und zugänglichen Impfungen sowie das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wirksamkeit der Masernimpfstoffe.

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