Narzissmus und seine Auswirkungen auf die Fortpflanzung

BELGRAD / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Serbien beleuchtet die Auswirkungen von narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen auf die Fortpflanzung und zeigt, dass Menschen mit höheren Narzissmuswerten tendenziell weniger Kinder haben.

Eine kürzlich in Serbien durchgeführte Studie hat interessante Zusammenhänge zwischen narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen und der Fortpflanzung aufgedeckt. Die Forscher fanden heraus, dass Menschen mit höheren Narzissmuswerten im Durchschnitt weniger Kinder haben. Besonders ausgeprägt war dieses Muster bei Personen mit einem hohen Maß an verletzlichem Narzissmus, die auch stärkere negative Motivationen für das Kinderkriegen angaben.

Narzissmus ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das durch Selbstzentriertheit, ein überhöhtes Selbstwertgefühl und Schwierigkeiten mit Empathie gekennzeichnet ist. Es wird allgemein in zwei Hauptformen unterteilt: grandioser Narzissmus und verletzlicher Narzissmus. Während grandioser Narzissmus mit Selbstbewusstsein, Dominanz und dem Wunsch nach Bewunderung einhergeht, ist verletzlicher Narzissmus durch Unsicherheit und Empfindlichkeit gegenüber Kritik gekennzeichnet.

Die Studie, die von Janko Međedović und Nikoleta Jovanov durchgeführt wurde, untersuchte, wie Narzissmus mit der Fruchtbarkeit, definiert als die Anzahl biologischer Kinder, zusammenhängt. Dabei wurden auch die Rolle von Kinderwunschmotivation, romantischen Bindungsstilen und Beziehungsmerkmalen berücksichtigt.

Die Stichprobe umfasste 953 Erwachsene in Serbien, von denen 56 % männlich waren. Die Teilnehmer waren im Durchschnitt 35 Jahre alt und tendenziell höher gebildet als die allgemeine serbische Bevölkerung. Zum Zeitpunkt der Datenerhebung hatten 59 % der Teilnehmer keine Kinder, 19 % hatten zwei, 18 % hatten ein Kind und 4 % hatten drei Kinder.

Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen mit längeren romantischen Beziehungen, mehr sexuellen Partnern, größerer Beziehungszufriedenheit und stärkeren positiven Kinderwunschmotivation tendenziell mehr Kinder hatten. Im Gegensatz dazu hatten Personen mit höheren Narzissmuswerten, sowohl grandios als auch verletzlich, im Durchschnitt weniger Kinder und stärkere negative Motivationen, Elternschaft zu vermeiden.

Höherer Narzissmus war auch mit weniger sicheren romantischen Bindungen verbunden. Personen mit größerem Narzissmus hatten tendenziell kürzere romantische Beziehungen und im Fall von verletzlichem Narzissmus eine geringere Zufriedenheit in ihren Beziehungen.

Die Studie bietet Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Narzissmus und Fruchtbarkeit. Es ist jedoch zu beachten, dass die Mehrheit der Studienteilnehmer keine Kinder hatte, was die Variabilität dieses Indikators stark einschränkte. Zudem erlaubt das Studiendesign keine kausalen Schlussfolgerungen.

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