AUGSBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Renk-Aktie hat kürzlich ein neues Allzeithoch erreicht, was auf den beeindruckenden Anstieg des Auftragseingangs im ersten Quartal 2025 zurückzuführen ist.
Die Renk-Aktie hat kürzlich ein neues Allzeithoch von 81,66 Euro erreicht, was auf den jüngsten Zwischenbericht zum ersten Quartal 2025 zurückzuführen ist. Der Auftragseingang stieg um beeindruckende 163 Prozent auf 549 Millionen Euro, was vor allem durch zwei Großaufträge der U.S. Army für Getriebe militärischer Kettenfahrzeuge angetrieben wurde. Diese Aufträge bringen über 150 Millionen US-Dollar zusätzliches Volumen und sichern dem Werk in Augsburg eine volle Auslastung für die kommenden Jahre.
Die Anleger reagierten positiv auf diese Nachrichten, und die Renk-Aktie hat seit Jahresbeginn bereits über 330 Prozent zugelegt. Damit hat sie sich an die Spitze der deutschen Rüstungswerte gesetzt. Während Rheinmetall den Markt für komplette Fahrzeugsysteme dominiert, gilt Renk als ein unscheinbarer, aber hochprofitabler Zulieferer für Antriebstechnik. Die neuen US-Verträge verbessern die Visibilität bis 2028 und erlauben eine höhere Fixkostendeckung. Laut Management wächst der Auftragsbestand damit auf knapp 5,5 Milliarden Euro.
Parallel dazu treiben steigende Verteidigungsetats in Europa die Nachfrage nach Getrieben für Leopard-2-Modernisierungen. Für die Renk-Aktie bedeutet das, dass jede weitere Bestellung nicht nur Umsatz, sondern auch zweistellige operative Margen in die Bücher spült, da die Fertigungslinien bereits bezahlt sind. Analysten wie Jefferies sehen Kursziele jenseits von 90 Euro, was darauf hindeutet, dass die Bewertung trotz der Rally noch nicht am Limit sein muss.
Im Vergleich zur Konkurrenz notiert die Renk-Aktie inzwischen bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 73. Dies ist hoch, aber durch das strukturelle Wachstum im Verteidigungssektor teilweise gerechtfertigt. Dasselbe Bewertungsniveau verträgt der Titel jedoch nur, wenn das Management seine Jahresziele für Umsatzsteigerung um 40 Prozent und eine freie Cash-Conversion von über 70 Prozent bestätigt.
Kritisch bleibt die Abhängigkeit von einzelnen Großkunden: Kommt es zu Haushaltskürzungen in Washington oder Berlin, kann sich der Auftragsboom schnell abschwächen. Anleger sollten daher die Halbjahreszahlen im August im Kalender markieren. Zeigen sie erneut zweistellige Margen und kräftigen Mittelzufluss, könnte die Renk-Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen.
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