LEIPZIG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Regenfälle in Deutschland haben der Landwirtschaft eine dringend benötigte Atempause verschafft. Doch Experten warnen, dass die Erleichterung nur von kurzer Dauer sein könnte, da die langfristigen Herausforderungen durch vorhergesagte Hitzewellen bestehen bleiben.
Die jüngsten Regenfälle in Deutschland haben der Landwirtschaft eine dringend benötigte Atempause verschafft. Doch Experten warnen, dass die Erleichterung nur von kurzer Dauer sein könnte, da die langfristigen Herausforderungen durch vorhergesagte Hitzewellen bestehen bleiben. Andreas Brömser, Agrarmeteorologe beim Deutschen Wetterdienst, beschreibt die aktuelle Wetterlage als eine vorübergehende Entspannung, die jedoch nicht von Dauer sein wird.
Die Niederschläge der letzten Wochen haben die Wasserverfügbarkeit im Oberboden vielerorts in Deutschland erhöht, was insbesondere für frühe Getreidesorten wie Weizen und Gerste von Vorteil ist. Andreas Marx vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig betont, dass die Kombination aus Regen und niedrigeren Temperaturen die Verdunstung reduziert und somit zur Entspannung in der Landwirtschaft beiträgt.
Dennoch bleibt die Situation angespannt, da spätere Kulturen wie Zuckerrüben und Mais in den kommenden Monaten weiterhin ausreichend Wasser benötigen. Die Wasserversorgung bleibt ein Drahtseilakt, da die Pflanzen bei unregelmäßigen Regenfällen gewissermaßen von der Hand in den Mund leben. Die langfristige Entwarnung ist nicht möglich, da der Boden in tieferen Schichten weiterhin trocken bleibt.
Die Aussicht auf einen heißen Sommer in Europa ist realistisch, wie Modellrechnungen des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg und Vorhersagen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen zeigen. Diese Entwicklungen sind Symptome der globalen Erderwärmung und könnten zu geringeren Ernteerträgen führen, was sich bereits im extrem trockenen Frühjahr 2025 abzeichnete.
Der Deutsche Wetterdienst berichtet, dass 2025 eines der trockensten Jahre seit 1881 sein könnte, mit nur zwei Jahren – 1893 und 2011 – die zwischen März und Mai noch weniger Regen verzeichneten. Diese klimatischen Herausforderungen erfordern langfristige Strategien zur Anpassung der Landwirtschaft an die veränderten Bedingungen.
Die Landwirtschaft steht vor der Herausforderung, sich an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Dies erfordert innovative Ansätze in der Bewässerungstechnik und eine verstärkte Forschung zur Entwicklung dürreresistenter Pflanzen. Die Anpassung an die klimatischen Veränderungen ist entscheidend, um die Ernährungssicherheit in der Zukunft zu gewährleisten.
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