Ölpreise steigen aufgrund eskalierender Iran-Israel-Konflikte

HOUSTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geopolitischen Spannungen zwischen Iran und Israel haben die Ölpreise am Dienstag um mehr als 4 % steigen lassen. Trotz der anhaltenden Konflikte sind die wesentlichen Öl- und Gasinfrastrukturen bisher von größeren Schäden verschont geblieben.

Die jüngsten Entwicklungen im Iran-Israel-Konflikt haben die Ölpreise weltweit in die Höhe getrieben. Am Dienstag stiegen die Brent-Rohöl-Futures um 4,4 % auf 76,45 US-Dollar pro Barrel, während das US-amerikanische West Texas Intermediate (WTI) um 4,28 % auf 74,84 US-Dollar pro Barrel zulegte. Diese Preissteigerungen sind auf die anhaltenden geopolitischen Risiken zurückzuführen, die den Ölmarkt weiterhin beeinflussen.

Obwohl es bisher keine signifikanten Unterbrechungen der Ölströme gab, hat Iran die Gasproduktion im South Pars-Feld, das es mit Katar teilt, teilweise eingestellt. Dies geschah, nachdem ein israelischer Angriff am Samstag ein Feuer in der Anlage ausgelöst hatte. Zusätzlich griff Israel das Shahran-Öldepot im Iran an, was die Spannungen weiter verschärfte.

Der fortwährende Austausch von Luftangriffen zwischen Israel und Iran hat das geopolitische Risiko auf den Ölmärkten verstärkt, die ohnehin schon von einem knappen Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage geprägt sind. Phil Flynn, Senior Analyst bei der Price Futures Group, verglich die Situation mit dem anhaltenden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und betonte, dass es sich hierbei nicht um ein einmaliges Ereignis handelt.

Ein weiterer Vorfall, der die Unsicherheiten verstärkte, war die Kollision zweier Öltanker in der Nähe der Straße von Hormus. Diese Wasserstraße ist von entscheidender Bedeutung für den globalen Öltransport, und eine Blockade könnte erhebliche Auswirkungen auf die Ölversorgung haben. Dennoch schätzt Ole Hansen, Analyst bei der Saxo Bank, das Risiko einer solchen Blockade als sehr gering ein, da weder Iran noch die USA ein Interesse daran haben, die Wasserstraße zu schließen.

Die Unsicherheit über die Reaktionen der iranischen Führung, falls sie ihre Macht bedroht sehen, hat zu einem Sicherheitsaufschlag von etwa 10 US-Dollar pro Barrel geführt, so John Kilduff, Partner bei Again Capital. Trotz der potenziellen Risiken gibt es Anzeichen dafür, dass die Ölversorgung weiterhin ausreichend ist, da die Internationale Energieagentur (IEA) ihre Prognose für das weltweite Ölangebot um 200.000 Barrel pro Tag auf 1,8 Millionen Barrel pro Tag erhöht hat.

Investoren richten zudem ihre Aufmerksamkeit auf die Entscheidungen der Zentralbanken über die Zinssätze, insbesondere auf die Sitzung des US-amerikanischen Federal Open Market Committee, die später am Dienstag stattfinden soll. Diese Entscheidungen könnten ebenfalls Auswirkungen auf die Ölpreise haben, da sie die Inflation und die wirtschaftliche Nachfrage beeinflussen.

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