BRASILIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Waldbrände in Brasilien haben erneut die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf die kritische Situation im Amazonasgebiet gelenkt. Trotz eines Rückgangs der Abholzung bleibt das Land weit von seinen Klimazielen entfernt.
Die jüngsten Waldbrände in Brasilien haben eine Fläche von 300.000 Quadratkilometern zerstört, was etwa der Größe Italiens entspricht. Diese alarmierende Entwicklung wurde von der brasilianischen Initiative “MapBiomas” gemeldet, die auf Daten von Satellitenbildern basiert. Besonders betroffen ist das Amazonasgebiet, das eine Schlüsselrolle im globalen Klimasystem spielt, da es große Mengen CO2 speichert.
Die Brände wurden durch eine intensive Dürre begünstigt, die das Land im vergangenen Jahr heimsuchte. Felipe Martenexen, Amazonas-Koordinator von MapBiomas, betont, dass Feuer ein fremdes Element in der ökologischen Balance des Amazonas ist. Die Kombination aus leicht entzündbarem Pflanzenmaterial und geringer Luftfeuchtigkeit schafft ideale Bedingungen für die Ausbreitung der Flammen.
Oft werden Flächen zunächst abgeholzt und dann angezündet, um Platz für Weideflächen und den Sojaanbau zu schaffen. Diese Praxis, kombiniert mit extremen Trockenbedingungen, kann schnell zu unkontrollierten Bränden führen. Trotz eines Rückgangs der Abholzungsrate um 32 Prozent bleibt Brasilien weit von dem Ziel einer “Null-Abholzung” bis 2030 entfernt.
Die brasilianische Regierung unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat Pläne zur Bekämpfung der Entwaldung entwickelt. Bundesstaaten beteiligen sich zunehmend an der Umsetzung von Strafen, etwa durch Geldbußen der Umweltbehörde Ibama. Dennoch ist ein erheblicher Einsatz erforderlich, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
Die Auswirkungen der Brände sind nicht nur lokal, sondern auch global von Bedeutung. Der Amazonas-Regenwald ist ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Die Zerstörung dieser Wälder könnte die globale Erwärmung weiter anheizen und die Bemühungen zur Reduzierung von Treibhausgasen untergraben.
Experten warnen, dass ohne drastische Maßnahmen zur Eindämmung der Brände und zur Förderung nachhaltiger Landnutzung die Zukunft des Amazonas und seiner Rolle im globalen Klimasystem gefährdet ist. Die internationale Gemeinschaft ist aufgerufen, Brasilien in seinen Bemühungen zu unterstützen, um den Schutz dieses einzigartigen Ökosystems zu gewährleisten.
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