Metzler stärkt Mittelstand mit neuem Pensionsfonds

FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Das traditionsreiche Bankhaus Metzler hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um seine Position im Pensionsfondsmarkt zu festigen. Mit der Übernahme des Nürnberger Pensionsfonds richtet sich Metzler gezielt an den Mittelstand, der bisher in der betrieblichen Altersvorsorge oft vernachlässigt wurde.

Metzler, ein renommiertes Frankfurter Bankhaus, hat kürzlich den Nürnberger Pensionsfonds übernommen, um seine Marktstellung im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge zu stärken. Diese strategische Akquisition zielt darauf ab, den Mittelstand besser zu bedienen, der bisher aufgrund komplexer regulatorischer Anforderungen und unübersichtlicher Angebote oft zögerlich bei der Einführung von betrieblichen Altersvorsorgemodellen war.

Mit der Umbenennung in ‘Metzler Mittelstands Pensionsfonds’ setzt das Institut ein klares Zeichen: Die betriebliche Altersvorsorge soll aus ihrer Nische geholt und insbesondere für kleinere Unternehmen zugänglich gemacht werden. Dies ist nicht nur eine Erweiterung des Portfolios, sondern eine strategische Neuausrichtung, die darauf abzielt, ein bisher wenig entwickeltes Geschäftsfeld systematisch zu erschließen.

Die Übernahme umfasst 3.569 Versorgungsverhältnisse und etwa 700 Trägerunternehmen, was das verwaltete Kapitalvolumen um 315 Millionen Euro erhöht. Metzler betont, dass die zugesagten Leistungen bestehen bleiben, was ein wichtiges Signal an die Versorgungsberechtigten ist, dass der Übergang reibungslos und ohne Sicherheitsverluste erfolgt.

Christian Remke, Sprecher der Geschäftsführung bei Metzler Pension Management, sieht den Mittelstand nicht nur als Zielgruppe, sondern als strategischen Anker. Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) empfinden die betriebliche Altersvorsorge als kompliziert, teuer oder riskant. Metzler will dem mit einem klar strukturierten Angebot entgegenwirken, das kapitalgedeckt, nachhaltig und administrativ schlank ist.

Der Erwerb des Nürnberger Pensionsfonds ist Teil eines größeren Plans. Franz von Metzler, Vorstandsmitglied und verantwortlich für das Asset Management, beschreibt das Geschäftsfeld der betrieblichen Altersvorsorge als zentralen Hebel zur gesellschaftlichen Absicherung. Angesichts der demografischen Entwicklung wird die private und betriebliche Vorsorge an Bedeutung gewinnen.

Bemerkenswert ist, dass Metzler im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern, die auf Standardisierung und Kostensenkung setzen, eine langfristige Ausbaustrategie verfolgt. Der Mittelstands-Pensionsfonds ist keine Randnotiz, sondern Teil eines klaren Wachstumsnarrativs. Metzler baut systematisch Bestand auf, statt mit Run-off-Modellen die Kapitaldecke zu schonen.

Mit nun drei Pensionsfonds entwickelt sich Metzler zu einem Schwergewicht im deutschen Vorsorgemarkt. Das Unternehmen setzt auf Spezialisierung, Vertrauen und Langfristigkeit – die klassischen Stärken eines Hauses, das seit 350 Jahren inhabergeführt ist.

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