Trump kündigt 20% Zoll auf vietnamesische Exporte an

WASHINGTON / HANOI / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Vereinigten Staaten planen, einen 20%igen Zoll auf viele vietnamesische Exporte zu erheben, wie Donald Trump kürzlich bekannt gab. Diese Maßnahme soll die Spannungen mit dem zehntgrößten Handelspartner der USA entschärfen, kurz bevor der US-Präsident die Zölle auf die meisten Importe erhöhen könnte.

Die Ankündigung von Donald Trump, einen 20%igen Zoll auf viele vietnamesische Exporte zu erheben, kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die USA und Vietnam ihre Handelsbeziehungen neu definieren. Diese Entscheidung, die Tage vor einer geplanten Erhöhung der Zölle auf die meisten Importe getroffen wurde, könnte die Handelsdynamik zwischen den beiden Ländern erheblich beeinflussen.

Vietnam, das in den letzten Jahren stark von den Handelskonflikten zwischen den USA und China profitiert hat, könnte durch die neuen Zölle unter Druck geraten. Die USA sind der größte Exportmarkt für Vietnam, und die Einführung eines 20%igen Zolls könnte die Wettbewerbsfähigkeit vietnamesischer Produkte beeinträchtigen. Besonders betroffen könnten Branchen wie die Textil- und Elektronikindustrie sein, die stark auf den Export in die USA angewiesen sind.

Ein weiterer Aspekt der neuen Regelung betrifft die sogenannten Transshipments, bei denen Waren aus Drittländern über Vietnam in die USA gelangen. Diese werden mit einem noch höheren Zoll von 40% belegt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Praxis zu unterbinden, dass Produkte, die hauptsächlich in China hergestellt werden, als „Made in Vietnam“ deklariert werden, um Zölle zu umgehen.

Die vietnamesische Regierung hat die spezifischen Zollniveaus in ihrer Erklärung nicht bestätigt, jedoch die Vereinbarung über einen Handelsrahmen begrüßt. Vietnam hat sich verpflichtet, den Marktzugang für US-Waren zu erleichtern, darunter auch für Autos mit großen Motoren. Diese Zugeständnisse könnten den USA helfen, ihre Handelsbilanz mit Vietnam zu verbessern.

Für Trump könnte diese Vereinbarung ein politischer Erfolg sein, da seine Regierung darum kämpft, vor Ablauf der Frist am 9. Juli Handelsabkommen mit wichtigen Handelspartnern abzuschließen. Während die Verhandlungen mit Japan ins Stocken geraten sind, könnte das Abkommen mit Vietnam als Modell für zukünftige Handelsabkommen dienen.

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und Vietnam haben sich seit der Einführung von Zöllen auf chinesische Waren im Jahr 2017 erheblich intensiviert. Vietnams Exporte in die USA sind seit 2018 fast auf das Dreifache gestiegen, während die US-Exporte nach Vietnam nur um etwa 30% zugenommen haben. Diese Dynamik zeigt die wachsende Bedeutung Vietnams als Handelspartner der USA.

Die Einführung der neuen Zölle könnte jedoch die Beziehungen zwischen den beiden Ländern belasten. Experten warnen, dass ein zu hoher Zollsatz Vietnam im Wettbewerb mit anderen südostasiatischen Ländern benachteiligen könnte. Dies könnte auch die sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen den USA und Vietnam beeinträchtigen, die als Gegengewicht zu Chinas wachsendem Einfluss in der Region dient.

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