Vietnam setzt auf Kryptowährungen zur Verbesserung seines internationalen Ansehens

HANOI / LONDON (IT BOLTWISE) – Vietnam hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um seine Position auf der internationalen Finanzbühne zu stärken. Mit der Verabschiedung des Gesetzes über die digitale Technologieindustrie zielt das Land darauf ab, seine Reputation zu verbessern und von der FATF-Grauen Liste zu verschwinden.

Vietnam hat kürzlich ein neues Gesetz verabschiedet, das die Regulierung von Kryptowährungen und digitalen Vermögenswerten im Land erheblich verändert. Dieses Gesetz, das am 14. Juni 2025 von der Nationalversammlung verabschiedet wurde, tritt am 1. Januar 2026 in Kraft und markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Art und Weise, wie Vietnam mit digitalen Vermögenswerten umgeht. Ziel ist es, die Bedenken der Financial Action Task Force (FATF) auszuräumen und das Vertrauen internationaler Investoren zu gewinnen.

Die FATF, eine globale Organisation, die 1989 von den G7 gegründet wurde, setzt Standards zur Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Länder, die diese Standards nicht erfüllen, können auf eine sogenannte „graue Liste“ gesetzt werden, was ihre finanzielle Reputation und Investitionsumgebung beeinträchtigen kann. Vietnam wurde im Juni 2023 auf diese Liste gesetzt, nachdem es zugestimmt hatte, wesentliche Mängel in seinen Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu beheben.

Das neue Gesetz zur digitalen Technologieindustrie in Vietnam ist das erste seiner Art weltweit und bietet einen umfassenden rechtlichen Rahmen für digitale Vermögenswerte. Es klassifiziert digitale Vermögenswerte in zwei Kategorien und legt Lizenzanforderungen sowie robuste Compliance-Mechanismen fest, die internationalen Standards entsprechen. Durch die Regulierung seines Kryptosektors hofft Vietnam, die Bedenken der FATF auszuräumen, das Vertrauen der Investoren zu stärken und sich als digitales Wirtschaftszentrum in Südostasien zu positionieren.

Ein wesentlicher Bestandteil des Gesetzes ist die Einführung von Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, die von Krypto-Dienstleistern die Implementierung von Compliance-Verfahren wie Identitätsprüfungen, Transaktionsüberwachung und Meldepflichten verlangen. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die nationale Durchsetzung stärken, sondern auch die internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Krypto-Kriminalität verbessern.

Vietnam hat auch Anreize für Tech-Unternehmen geschaffen, darunter Steuerbefreiungen, Subventionen und Schulungsprogramme für die Belegschaft. Diese Maßnahmen sollen Innovationen fördern und globale Startups und Investoren anziehen. Die Regierung investiert zudem in digitale Bildung durch Berufsprogramme, Universitäts-Kooperationen und Technologie-Praktika, um eine qualifizierte Belegschaft für die Zukunft zu sichern.

Die Bemühungen Vietnams, seine Krypto-Regulierung zu verbessern, sind Teil einer umfassenderen Strategie, um von der FATF-Grauen Liste entfernt zu werden. Durch die Definition von virtuellen und Krypto-Vermögenswerten und die Durchsetzung von Regeln zu Lizenzierung, AML/KYC, Cybersicherheit und Transaktionsüberwachung hat sich das Land mit der FATF-Empfehlung 15 in Einklang gebracht. Diese Reformen könnten, wenn sie bis Januar 2026 vollständig umgesetzt werden, den Weg für Vietnams Entfernung von der grauen Liste ebnen.

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