Boeing verzeichnet geringeren Verlust und Umsatzwachstum im zweiten Quartal 2025

CHICAGO / LONDON (IT BOLTWISE) – Boeing hat im zweiten Quartal 2025 einen deutlichen Rückgang seines Nettoverlusts verzeichnet und gleichzeitig einen erheblichen Umsatzanstieg gemeldet. Diese Entwicklungen sind ein Zeichen für den Fortschritt des Unternehmens unter der Führung von CEO Kelly Ortberg, der seit August 2024 im Amt ist.

Boeing hat im zweiten Quartal 2025 einen Nettoverlust von 612 Millionen US-Dollar verzeichnet, was weniger als die Hälfte des Verlusts im Vorjahr von 1,44 Milliarden US-Dollar ausmacht. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum um 35 Prozent auf 22,7 Milliarden US-Dollar, was auf eine Zunahme der Auslieferungen im zivilen Luftfahrtgeschäft zurückzuführen ist. Diese positiven Zahlen sind ein Zeichen für die Erholung des Unternehmens nach einer Reihe von Krisen in den letzten Jahren.

CEO Kelly Ortberg, der im August 2024 die Leitung des Unternehmens übernommen hat, zeigte sich optimistisch über den Fortschritt von Boeing. Er betonte, dass das Unternehmen weiter sei, als er ursprünglich erwartet hatte. Ortberg übernahm das Ruder nach einer Serie von sicherheitsrelevanten Krisen, darunter die 737-Max-Katastrophe von 2018 und der Türpanel-Zwischenfall bei Alaska Airlines im Januar.

Besonders bemerkenswert ist die Rückkehr des 737-Modells zu höheren Produktionsraten. Im Mai 2025 liefen 38 Einheiten vom Band, und eine Erhöhung auf 42 pro Monat hängt noch von einer Genehmigung der US-Luftfahrtbehörde FAA ab. Die Fertigung des Langstreckenmodells 787 wurde bereits auf sieben Maschinen monatlich gesteigert, was die Produktionskapazitäten des Unternehmens weiter stärkt.

Auch im Verteidigungsgeschäft konnte Boeing Fortschritte verzeichnen. Das operative Ergebnis betrug 110 Millionen US-Dollar, womit der Verlust von 913 Millionen US-Dollar im Vorjahr klar hinter sich gelassen wurde. Ein milliardenschwerer Auftrag für die nächste Generation von US-Kampfjets und ein Großauftrag aus Katar über bis zu 210 Großraumflugzeuge der Typen 787 und 777X stärken das Segment zusätzlich.

Dennoch gibt es Herausforderungen, die das Unternehmen bewältigen muss. Die Zulassung der verbleibenden Max-Varianten 7 und 10 verzögert sich voraussichtlich bis 2026 aufgrund einer technischen Überarbeitung des Anti-Eis-Systems. Zudem beobachtet das Management die Handelsbeziehungen mit China und Europa aufmerksam, da mögliche Spannungen den Aufschwung gefährden könnten.

Die Boeing-Aktie hat seit Jahresbeginn mehr als 32 Prozent zugelegt, verlor jedoch nach Veröffentlichung der Quartalszahlen 3,5 Prozent. Ortberg betonte gegenüber Analysten, dass trotz der Fortschritte noch erheblicher Handlungsbedarf bestehe. Er verglich die Situation mit dem Drehen eines Tankers, der noch nicht vollständig gewendet sei.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!