Dream Chaser: Ein neuer Anlauf für den Raumflug

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Raumfahrtindustrie steht vor einem weiteren spannenden Kapitel, da Sierra Space mit seinem Dream Chaser Raumflugzeug einen neuen Versuch unternimmt, in den Orbit zu gelangen.

Die Entwicklung des Dream Chaser Raumflugzeugs von Sierra Space zieht sich bereits über zwei Jahrzehnte hin, und die Spannung in der Raumfahrtgemeinschaft wächst. Das ikonische Design des Dream Chaser, das an das Space Shuttle erinnert, hat ihm eine treue Anhängerschaft eingebracht. Doch trotz der langjährigen Entwicklung und der Verträge mit der NASA bleibt der genaue Starttermin ungewiss. Laut Dana Weigel, Programmmanagerin für die Internationale Raumstation, ist die NASA bereit, sobald Sierra Space startklar ist.

Ein wesentlicher Aspekt, der die Verzögerung beeinflusst, ist die Zertifizierung der Software und des Antriebssystems des Dream Chaser. Die NASA hat aus den Problemen mit Boeings Starliner gelernt, dessen Erstflug 2019 aufgrund von Softwarefehlern scheiterte. Daher wird nun ein umfassender Test der Flugsoftware gefordert. Zudem arbeitet Sierra Space an der Zertifizierung des Antriebssystems, das mit umweltfreundlicheren Treibstoffen betrieben wird, um den Einsatz von gefährlichen hypergolen Treibstoffen zu vermeiden.

Die Wahl von Kerosin und Wasserstoffperoxid als Treibstoffmischung stellt eine technische Herausforderung dar, die Sierra Space noch meistern muss. Tom Vice, ehemaliger CEO von Sierra, betonte die Bedeutung eines ‘grünen’ Treibstoffsystems, das eine sichere Landung auf einer Landebahn ermöglicht, ohne dass das Personal in Schutzanzügen agieren muss. Diese Innovation ist jedoch mit erheblichen Tests und Zertifizierungsprozessen verbunden.

Ein weiterer Faktor, der den Start des Dream Chaser beeinflusst, ist die Verfügbarkeit der Vulcan-Trägerrakete. Nach jahrelangen Verzögerungen steht der erste nationale Sicherheitseinsatz der Vulcan-Rakete bevor. Sollte dieser erfolgreich verlaufen, wird die Rakete in den kommenden Monaten stark ausgelastet sein, was die Verfügbarkeit für den Dream Chaser einschränken könnte.

Um die Zertifizierungszeit zu verkürzen, erwägt Sierra Space eine Modifikation der ersten Mission. Anstatt den Dream Chaser direkt an die Raumstation anzudocken, könnte ein Vorbeiflug durchgeführt werden, um wichtige Systeme zu testen. Diese Strategie würde die Sicherheit erhöhen und die erforderlichen Daten liefern, um eine spätere Andockmission zu ermöglichen. Allerdings müsste hierfür der Vertrag mit der NASA angepasst werden.

Die Raumfahrtindustrie beobachtet gespannt, wie sich die Situation entwickelt. Der Dream Chaser könnte eine bedeutende Rolle in der Versorgung der Internationalen Raumstation spielen und neue Maßstäbe für umweltfreundliche Raumfahrttechnologien setzen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob Sierra Space die technischen und logistischen Herausforderungen meistern kann.

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