Ukrainische Soldaten zweifeln an Friedensgesprächen im Osten

DONETSK / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Krieg in der Ostukraine zieht sich weiter hin, und die Soldaten an der Frontlinie sehen wenig Hoffnung auf ein baldiges Ende. Trotz internationaler Bemühungen um Frieden bleibt die Realität des Konflikts allgegenwärtig.

In den Schützengräben der Donetsk-Region, wo jeder Einschlag von russischen Waffen die Erde erbeben lässt, sind die ukrainischen Soldaten skeptisch gegenüber den laufenden Friedensgesprächen. Die ständigen Explosionen von Gleitbomben und Artilleriegranaten zwingen sie, in ihren Unterständen zu bleiben, außer wenn sie ihre M777-Haubitze abfeuern. Nichts an der Ostfront deutet darauf hin, dass der Krieg bald enden könnte.

Viele Soldaten zweifeln an der Wirksamkeit der diplomatischen Bemühungen, die weit entfernt von der Realität des Schlachtfelds erscheinen. Diese Skepsis ist in den vergangenen Monaten gewachsen, da sie das Gefühl haben, dass die USA ihre Versprechen, den Krieg schnell zu beenden, nicht eingehalten haben. Vorschläge, dass es zu einem Gebietstausch kommen könnte, bei dem ukrainische Truppen die Region Donetsk verlassen müssten, stoßen auf Ablehnung.

Die Soldaten glauben nicht, dass die aktuellen Gespräche den Krieg beenden können. Vielmehr erwarten sie eine kurze Pause in den Feindseligkeiten, bevor Russland mit größerer Gewalt zurückschlägt. „Das Minimum wäre, die aktiven Kämpfe zu stoppen – das wäre ein erstes Zeichen für eine Art von Einigung“, sagt Dmytro Loviniukov von der 148. Brigade. „Aber während diese Gespräche stattfinden, stärken die Russen nur ihre Positionen an der Front.“

Viele Soldaten haben ihre zivilen Berufe aufgegeben, um in den ersten Tagen der Invasion zu kämpfen. Sie dachten, ihr Einsatz wäre nur von kurzer Dauer. Doch nun, im vierten Jahr eines zermürbenden Krieges, gibt es niemanden, der sie ablösen könnte, da die Mobilisierung stockt und die Rekrutierung neuer Soldaten schwierig ist.

Die Hoffnung auf eine Pause in den Feindseligkeiten ist groß. Als im Mai direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul stattfanden, lasen die Soldaten der 148. Brigade die Nachrichten mit vorsichtiger Hoffnung. Doch Monate später ist diese Hoffnung dunklem Humor gewichen. Am Vorabend einer Frist, die US-Präsident Donald Trump angeblich Russland gesetzt hatte, verstärkte sich das russische Feuer.

Die Kämpfe um Pokrovsk, einst Heimat von etwa 60.000 Menschen, sind intensiv. Russische Truppen haben die Stadt umzingelt, doch ukrainische Truppen halten sie noch. Berichte über russische Saboteure in der Stadt häufen sich, aber das Militär sagt, dass diese Gruppen neutralisiert wurden.

Für Serhii Filimonov, Kommandeur des „Da Vinci Wolves“-Bataillons, ist das Ende des Krieges nicht in Sicht. „Wir bereiten uns auf einen langen Krieg vor. Wir haben keine Illusionen, dass Russland aufhören wird“, sagt er. „Es könnte einen Waffenstillstand geben, aber keinen Frieden.“

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