DORTMUND / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Erhöhung der Tabaksteuer in Deutschland sorgt für Aufregung in der Branche. Experten warnen vor einem möglichen Boom des Schwarzmarktes, da Raucher auf günstigere, illegale Alternativen ausweichen könnten. Die EU-Kommission plant, die Mindeststeuer für Zigaretten drastisch zu erhöhen, was die Preise für legale Produkte in die Höhe treiben würde.

Die Tabakbranche in Deutschland steht vor einer Herausforderung: Die EU-Kommission plant, den Mindeststeuersatz für Zigaretten drastisch zu erhöhen. Diese Maßnahme könnte die Preise für eine Packung Markenzigaretten von derzeit etwa 8,50 Euro auf über 12 Euro ansteigen lassen. Branchenexperten befürchten, dass dies viele Raucher dazu veranlassen könnte, auf illegale Alternativen auszuweichen, was zu einem Boom des Schwarzmarktes führen könnte.
Besonders betroffen von der Steuererhöhung wäre der Tabak zum Selbstdrehen, dessen Mindeststeuer pro Kilo von 60 auf 215 Euro steigen soll. Auf der Messe Intertabac in Dortmund wurde dieses Vorhaben scharf kritisiert. Jan Mücke vom Branchenverband BVTE bezeichnete es als “Konjunkturprogramm für kriminelle Netzwerke”, während Michael von Foerster vom Verband der deutschen Rauchtabakindustrie warnte, dass eine übermäßige Steuererhöhung den legalen Markt schwächen und den illegalen stärken würde.
Ein Blick auf die Nachbarländer zeigt, dass die Befürchtungen nicht unbegründet sind. In den Niederlanden und Frankreich, wo die Zigarettenpreise aufgrund von Steuererhöhungen bereits gestiegen sind, hat sich der Anteil der illegalen Zigaretten erhöht. In den Niederlanden sind nur noch 55 Prozent der gerauchten Zigaretten versteuert, während 10 Prozent gefälscht sind. In Deutschland liegt der Anteil der nicht versteuerten Zigaretten bei schätzungsweise 20 Prozent.
Die Tabaksteuer ist eine wichtige Einnahmequelle für den deutschen Staat, der jährlich etwa 20 Milliarden Euro daraus erzielt. Doch Branchenvertreter zweifeln daran, dass die geplante Steuererhöhung zu höheren Einnahmen führen würde. Sie verweisen auf die Niederlande, wo die Steuereinnahmen trotz höherer Preise um ein Viertel gesunken sind. Die Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft warnt bereits vor einem Anstieg des illegalen Handels und fordert eine bessere Ausstattung des Zolls, um kriminelle Netzwerke effektiv zu bekämpfen.

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