Steigende Bedrohung durch antibiotikaresistente Bakterien in den USA

ATLANTA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Verbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien, insbesondere solchen mit dem NDM-Gen, stellt eine zunehmende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit in den USA dar. Die Infektionsraten sind in den letzten Jahren dramatisch gestiegen, was auf den übermäßigen Einsatz von Antibiotika während der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist.

In den letzten Jahren hat sich die Bedrohung durch antibiotikaresistente Bakterien in den USA erheblich verschärft. Laut einem Bericht von Wissenschaftlern der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sind die Infektionsraten mit sogenannten ‘Albtraum-Bakterien’ zwischen 2019 und 2023 um fast 70 Prozent gestiegen. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von Bakterien, die das NDM-Gen tragen, das sie resistent gegen viele Antibiotika macht.

Diese Bakterien sind besonders schwer zu behandeln, da nur zwei teure Antibiotika, die intravenös verabreicht werden müssen, gegen sie wirksam sind. Ursprünglich wurden solche Infektionen hauptsächlich bei Patienten beobachtet, die im Ausland medizinisch behandelt wurden. Doch mittlerweile hat sich die Situation geändert, und die Zahl der Fälle in den USA hat sich in den letzten Jahren mehr als verfünffacht.

Experten wie David Weiss von der Emory University warnen vor den gravierenden Gefahren, die von diesen Bakterien ausgehen. Es wird vermutet, dass viele Menschen unbemerkt Träger dieser resistenten Bakterien sind, was zu einer Verbreitung in der Gemeinschaft führen könnte. Dies könnte dazu führen, dass Infektionen, die bisher als leicht behandelbar galten, wie Harnwegsinfektionen, zu chronischen Problemen werden.

Die Zunahme der Antibiotikaresistenz wird größtenteils auf den unsachgemäßen Einsatz von Antibiotika zurückgeführt. Während der COVID-19-Pandemie kam es zu einem massiven Anstieg des Antibiotikaverbrauchs, was die Resistenzentwicklung weiter befeuerte. Die CDC-Daten zeigen, dass die Rate der Infektionen mit carbapenem-resistenten Bakterien von knapp unter 2 pro 100.000 Menschen im Jahr 2019 auf über 3 pro 100.000 im Jahr 2023 gestiegen ist.

Die tatsächliche Zahl der Infektionen könnte jedoch noch höher sein, da viele Staaten nicht vollständig testen und berichten. Besonders betroffen sind Krankenhauspatienten, die spezielle Tests benötigen, um bestimmte Formen genetischer Resistenzen zu erkennen. Die CDC hatte keine Daten aus bevölkerungsreichen Staaten wie Kalifornien, Florida, New York und Texas, was darauf hindeutet, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen in den USA unterschätzt wird.

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