BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – SWIFT, das Rückgrat des globalen Finanznachrichtensystems, plant den Aufbau einer Blockchain-basierten Plattform zur Abwicklung von Transaktionen mit Stablecoins und tokenisierten Vermögenswerten. Diese Entwicklung könnte die Rolle von SWIFT im internationalen Zahlungsverkehr grundlegend verändern.

SWIFT, das seit über 50 Jahren als Kommunikationsdrehscheibe für mehr als 11.500 Banken weltweit fungiert, plant eine bedeutende Transformation. Mit der Einführung einer Blockchain-basierten Plattform will SWIFT nicht nur Nachrichten übermitteln, sondern auch direkt an der Wertübertragung teilnehmen. Diese Entwicklung könnte die Art und Weise, wie Banken weltweit Transaktionen abwickeln, grundlegend verändern.
Die neue Plattform von SWIFT soll es Banken ermöglichen, Transaktionen mit Stablecoins und tokenisierten Vermögenswerten über mehrere Blockchains hinweg abzuwickeln. Dies könnte SWIFT in eine zentrale Position im Bereich der digitalen Währungen und tokenisierten Finanzprodukte bringen. Noelle Acheson, Autorin des Newsletters ‘Crypto Is Macro Now’, betont, dass SWIFTs neue Rolle als ‘Switching’-Ebene für digitale Währungen und tokenisierte Vermögenswerte fungieren könnte, indem sie isolierte Systeme miteinander verbindet.
Die bestehenden Verbindungen von SWIFT zu nahezu allen globalen Banken könnten dem Netzwerk einen Vorteil verschaffen, da Banken nach Wegen suchen, in die Blockchain-Ökonomie einzusteigen. Barry O’Sullivan von OpenPayd hebt hervor, dass die rasche globale Akzeptanz von Stablecoins traditionelle Banken dazu zwingt, sich mit dieser Technologie auseinanderzusetzen. Über 30 Finanzinstitute sind bereits in das Projekt involviert, und es wird erwartet, dass weitere folgen werden, sobald die Nachfrage und die regulatorische Klarheit zunehmen.
David Duong von Coinbase sieht in SWIFTs Initiative einen Wendepunkt sowohl für die Krypto- als auch für die traditionelle Finanzwelt. Er weist darauf hin, dass SWIFT bereits seit 2017 mit Distributed-Ledger-Technologie experimentiert und Pilotprojekte mit Unternehmen wie Chainlink und Clearstream durchgeführt hat. Trotz der potenziellen Vorteile könnte SWIFTs Rolle als neutraler Akteur in Frage gestellt werden, insbesondere in Ländern, die aufgrund von Sanktionen vom Netzwerk ausgeschlossen wurden.
Die Entscheidung von SWIFT, sich in Richtung Blockchain zu bewegen, unterstreicht die zunehmende Verflechtung von traditioneller und Blockchain-Finanzwelt. Während die größten Finanzinstitute der Welt langsam, aber sicher Schritte unternehmen, um relevant zu bleiben, bleibt abzuwarten, wie sich die globale Finanzlandschaft in den kommenden Jahren entwickeln wird.

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