PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – Die chinesischen Behörden haben den US-amerikanischen Chipgiganten Qualcomm ins Visier genommen, indem sie die Übernahme der israelischen Firma Autotalks auf mögliche Verstöße gegen das Anti-Monopolgesetz prüfen. Diese Untersuchung fällt in eine Zeit zunehmender Spannungen im Handelsstreit zwischen China und den USA, der durch neue Gebühren und Exportbeschränkungen weiter angeheizt wird.

Die chinesischen Marktregulierungsbehörden haben kürzlich angekündigt, die Übernahme der israelischen Halbleiterfirma Autotalks durch den US-amerikanischen Chipriesen Qualcomm auf mögliche Verstöße gegen das Anti-Monopolgesetz zu überprüfen. Diese Maßnahme ist Teil einer Reihe von Schritten, die China im anhaltenden Handelskonflikt mit den USA unternimmt. Die Nachricht von der Untersuchung führte zu einem leichten Rückgang der Qualcomm-Aktien um 1,2 Prozent im frühen US-Handel.
Qualcomm hatte die Akquisition von Autotalks, einem Unternehmen, das sich auf die Kommunikation zwischen Fahrzeugen spezialisiert hat, bereits im Juni abgeschlossen. Die Entscheidung Pekings, diesen Deal zu untersuchen, erfolgt kurz vor einem geplanten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping, das im Rahmen des Apec-Gipfels Ende Oktober in Südkorea stattfinden soll.
Parallel zur Untersuchung von Qualcomm hat China zusätzliche Hafengebühren angekündigt, die Handelsschiffe betreffen, die entweder in den USA gebaut wurden, unter US-Flagge fahren oder zu mindestens 25 Prozent in US-Besitz sind. Diese Schritte spiegeln Maßnahmen wider, die die USA kürzlich gegen chinesische Schiffe verhängt haben, und verdeutlichen die Eskalation des Handelsstreits zwischen den beiden Nationen.
Darüber hinaus hat Peking Exportkontrollen auf seltene Erden sowie Beschränkungen für Technologien und Fachwissen in Bezug auf diese Rohstoffe angekündigt. Diese Maßnahmen richten sich nicht nur gegen US-amerikanische, sondern auch gegen europäische Unternehmen. Laut Jens Eskelund, Präsident der EU-Handelskammer in China, erhöhen die jüngsten Ankündigungen die Komplexität der globalen Lieferketten für seltene Erden und schüren Spannungen zwischen den Handelspartnern.
Die europäische Industrie zeigt sich insbesondere besorgt über die noch ausstehenden Genehmigungen von Exportlizenzen, die für den Zugang zu diesen kritischen Rohstoffen erforderlich sind. Die Maßnahmen Chinas könnten weitreichende Auswirkungen auf die globale Technologiebranche haben, da seltene Erden in vielen Hightech-Produkten unverzichtbar sind.

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