Sudans Militär übernimmt Kontrolle über Präsidentenpalast

KHARTOUM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten eines andauernden Konflikts hat das sudanesische Militär die Kontrolle über den Präsidentenpalast in Khartoum zurückerobert.

In einem dramatischen Wendepunkt des anhaltenden Konflikts in Sudan hat das Militär die Kontrolle über den Präsidentenpalast in Khartoum zurückerobert. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Fortschritt in den Bemühungen der sudanesischen Streitkräfte, die Hauptstadt von den paramilitärischen Einheiten der Rapid Support Forces (RSF) zurückzuerobern, die den Palast fast zwei Jahre lang besetzt hielten.

Die Rückeroberung des Palastes wurde von Sudans Informationsminister Khaled al-Aiser auf der Social-Media-Plattform X verkündet. Er erklärte, dass die sudanesische Flagge wieder über dem Palast weht und die militärischen Operationen fortgesetzt werden, bis der vollständige Sieg erreicht ist. Diese Ankündigung wurde von einer Erklärung des Armeesprechers Nabil Abdallah begleitet, der auf dem staatlichen Fernsehen berichtete, dass die feindlichen Kämpfer und ihre Ausrüstung vollständig zerstört wurden.

Der Konflikt in Sudan, der im April 2023 eskalierte, hat bereits verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Laut der Weltgesundheitsorganisation sind mindestens 20.000 Menschen getötet worden, während andere Schätzungen die Zahl der Todesopfer auf bis zu 150.000 beziffern. Die Vereinten Nationen berichten, dass mindestens 10 Millionen Menschen aufgrund der Kämpfe vertrieben wurden, was Sudan zur größten Vertreibungskrise der Welt macht.

Die militärischen Erfolge der sudanesischen Streitkräfte gegen die RSF, die von Mohamed Hamdan Daglo angeführt werden, sind ein strategischer Sieg für den Armeechef Abdel Fattah al-Burhan. Die RSF hatte zuvor große Teile des westlichen Darfur unter ihrer Kontrolle, wo im August eine von der UN unterstützte Bewertung eine Hungersnot im Zamzam-Flüchtlingslager erklärte.

Die Regierung, die mit der offiziellen Armee zusammenarbeitet, hat ihren Sitz in Port Sudan an der Küste des Roten Meeres. Diese geografische Verlagerung der Machtzentren zeigt die Komplexität und die Herausforderungen, vor denen das Land steht, um Stabilität und Frieden zu erreichen.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen in Sudan mit Besorgnis, da die humanitäre Krise weiter eskaliert. Die Zerstörung eines RSF-Konvois von 30 Fahrzeugen, der versuchte, sich nach Süden zurückzuziehen, zeigt die Intensität der Kämpfe und die Entschlossenheit der sudanesischen Streitkräfte, die Kontrolle über das Land zurückzugewinnen.

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