Der Wandel des Büromarkts in Detroit: Von der Knappheit zum Überfluss

DETROIT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Innenstadt von Detroit erlebt derzeit einen bemerkenswerten Wandel im Büromarkt. Während noch vor wenigen Jahren eine Knappheit an Büroflächen prognostiziert wurde, hat sich die Situation durch die Zunahme von Remote-Arbeit dramatisch verändert.

Die Innenstadt von Detroit steht vor einer unerwarteten Herausforderung: Ein Überangebot an Büroflächen, das durch den Anstieg der Remote-Arbeit verursacht wurde. Noch 2016 hatte der Immobilienentwickler Dan Gilbert prognostiziert, dass Detroit innerhalb von neun Jahren 10 Millionen Quadratfuß mehr Bürofläche benötigen würde. Doch die Pandemie und der damit verbundene Wandel hin zu flexiblen Arbeitsmodellen haben diese Vorhersage auf den Kopf gestellt.

Der Leerstand von Büroflächen in Detroit stieg von 12,6 % im vierten Quartal 2019 auf 19,7 % im ersten Quartal dieses Jahres. Viele Unternehmen verkleinern ihre Büroflächen, da weniger Mitarbeiter täglich im Büro sind. Dies betrifft insbesondere Branchen wie Anwaltskanzleien, die weniger Konferenzräume benötigen, da viele Meetings nun virtuell stattfinden.

Entwickler in Detroit reagieren auf diese Veränderungen, indem sie sich auf Wohn-, Hotel- und Unterhaltungsprojekte konzentrieren. Ein Beispiel dafür ist die Neugestaltung des Monroe Blocks Projekts, das ursprünglich ein 35-stöckiges Bürogebäude umfassen sollte. Stattdessen wird nun ein einzigartiger Indoor-Unterhaltungsort mit hochauflösenden Bildschirmen für Live-Sport und Veranstaltungen entstehen.

Ein weiteres bedeutendes Projekt ist die Umgestaltung des Renaissance Centers, bei dem zwei der Bürotürme abgerissen und ein weiterer in Wohnungen umgewandelt werden sollen. Diese Maßnahmen würden über 1,7 Millionen Quadratfuß Bürofläche vom Markt nehmen und könnten anderen Projekten wie dem Hudson’s Detroit Development zugutekommen.

Die Nachfrage nach Büroflächen in Detroit wird durch den Trend zu hybriden Arbeitsmodellen weiter beeinflusst. Viele Unternehmen haben sich darauf eingestellt, dass Mitarbeiter montags und freitags remote arbeiten, während die Bürotage auf Dienstag bis Donnerstag fallen. Diese Entwicklung könnte die zukünftige Nachfrage nach Büroflächen weiter dämpfen.

Die Immobilienfirma Bedrock, die von Dan Gilbert gegründet wurde, hat ihre Pläne für neue Bürogebäude angepasst. Stattdessen konzentriert man sich auf Projekte, die mehr Annehmlichkeiten bieten, um neue Unternehmen anzuziehen und bestehende aus weniger attraktiven Gebäuden herauszulocken.

Die Mietpreise für Büroflächen in der Innenstadt von Detroit sind trotz des gestiegenen Leerstands nicht gesunken. Dies liegt an der allgemeinen Inflation und den gestiegenen Kosten für Baumaterialien und Arbeitskräfte. Vermieter bieten nun vermehrt Zugeständnisse wie Mietfreimonate oder höhere Budgets für Mieterumbauten an, um die Attraktivität ihrer Angebote zu erhöhen.

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