Ernährung beeinflusst Pubertätsbeginn bei Mädchen maßgeblich

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Ernährung von Mädchen in ihrer Kindheit könnte einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wann sie in die Pubertät eintreten. Eine aktuelle Studie legt nahe, dass nicht nur Körpergröße und Genetik, sondern vor allem die Art der Ernährung eine wichtige Rolle spielen.

Die Ernährung von Mädchen in ihrer Kindheit könnte einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wann sie in die Pubertät eintreten. Eine aktuelle Studie legt nahe, dass nicht nur Körpergröße und Genetik, sondern vor allem die Art der Ernährung eine wichtige Rolle spielen. Mädchen, die sich nährstoffreich ernähren, beginnen ihre Menstruation tendenziell später als Gleichaltrige, die mehr entzündungsfördernde Lebensmittel konsumieren. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende gesundheitliche Implikationen haben, da ein früherer Pubertätsbeginn mit einem erhöhten Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit und Brustkrebs im Erwachsenenalter verbunden ist. Die Studie basiert auf Daten der Growing Up Today Study (GUTS), die über 7.500 Kinder in zwei Kohorten umfasst. Die Forscher verfolgten die Teilnehmer im Alter von 9 bis 14 Jahren über Jahre hinweg, um zu beobachten, wie sich die Ernährung auf den Beginn der Menarche auswirkte. Frühere Forschungen hatten den Body-Mass-Index (BMI) als Hauptfaktor für eine frühe Menarche angesehen. Diese Studie stellt diese Annahme in Frage und untersucht, ob Ernährungsgewohnheiten, anstatt der Körpergröße, der Schlüssel zum Zeitpunkt des Pubertätsbeginns sein könnten. Professorin Holly Harris, die an der Studie beteiligt war, betont die Bedeutung von gesunden Ernährungsoptionen für Kinder und Jugendliche. Sie hebt hervor, dass Schulmahlzeiten auf evidenzbasierten Richtlinien basieren sollten, um die Gesundheit der Kinder zu fördern. Die Forscher verwendeten zwei spezifische Indizes, um die Ernährung der Mädchen zu bewerten: den Alternative Healthy Eating Index (AHEI) und das Empirical Dietary Inflammatory Pattern (EDIP). Der AHEI bewertet die Qualität der Ernährung, indem er Diäten mit einem hohen Anteil an Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten bevorzugt und solche mit viel rotem Fleisch und Transfetten bestraft. Der EDIP hingegen konzentriert sich auf die entzündungsfördernden Eigenschaften der Ernährung. Die Analyse zeigte, dass Mädchen mit den höchsten AHEI-Werten – also diejenigen, die sich am gesündesten ernährten – acht Prozent weniger wahrscheinlich innerhalb des nächsten Monats mit der Menstruation begannen als diejenigen mit den am wenigsten nahrhaften Diäten. Umgekehrt waren Mädchen mit hohen EDIP-Werten, die viele entzündungsfördernde Lebensmittel konsumierten, 15% wahrscheinlicher, bald mit der Menstruation zu beginnen. Diese Ergebnisse blieben unabhängig von BMI und Körpergröße bestehen, was darauf hindeutet, dass die Ernährung allein ein signifikanter Prädiktor für den Zeitpunkt der Menarche ist. Die Forscher spekulieren, dass entzündungsreiche Diäten die Menarche beschleunigen könnten, während solche, die reich an entzündungshemmenden Nährstoffen sind, die Pubertät verzögern könnten. Die Studie plant, die Analyse zu erweitern und zu untersuchen, wie Ernährungsgewohnheiten während der Kindheit und Jugend die Menstruationszyklen im Erwachsenenalter beeinflussen könnten. Trotz der robusten Datengrundlage gibt es einige Einschränkungen, wie die Selbstberichterstattung der Ernährung und des Menarchealters, die zu Erinnerungsfehlern führen kann. Zudem ist die vorwiegend weiße Kohorte ein limitierender Faktor für die Generalisierbarkeit der Ergebnisse. Die Förderung einer nährstoffreichen Ernährung könnte nicht nur die allgemeine Gesundheit verbessern, sondern auch die Pubertät verzögern und damit das Risiko für chronische Krankheiten im späteren Leben senken.

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