US-Behörden beschlagnahmen Domains und Kryptowährungen von BidenCash

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Behörden haben kürzlich einen bedeutenden Schlag gegen die Cyberkriminalität auf dem Darknet geführt. Im Rahmen einer groß angelegten Operation wurden 145 Domains und eine nicht näher bezifferte Menge an Kryptowährungen beschlagnahmt, die mit dem berüchtigten Darknet-Marktplatz BidenCash in Verbindung stehen.

Die jüngste Aktion der US-Behörden markiert einen weiteren bedeutenden Schritt im Kampf gegen die Cyberkriminalität. BidenCash, ein Darknet-Marktplatz, der im März 2022 ins Leben gerufen wurde, hat sich schnell zu einem der Hauptakteure im illegalen Handel mit gestohlenen Kreditkartendaten und persönlichen Informationen entwickelt. Mit über 117.000 Nutzern und einem Umsatz von mehr als 17 Millionen US-Dollar war die Plattform ein zentraler Knotenpunkt für Cyberkriminelle.

Die Beschlagnahmung der 145 Domains erfolgte im Rahmen einer gerichtlich genehmigten Operation, die sich auf die Infrastruktur und die finanziellen Ströme von BidenCash konzentrierte. Die betroffenen Domains werden nun auf einen von den Strafverfolgungsbehörden kontrollierten Server umgeleitet, was die Aktivitäten der Plattform erheblich einschränkt. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenderen Strategie der US-Regierung, um kriminelle Netzwerke, die Kryptowährungen nutzen, zu zerschlagen.

Besonders besorgniserregend war die Praxis von BidenCash, zwischen Oktober 2022 und Februar 2023 rund 3,3 Millionen gestohlene Kreditkartendaten kostenlos zu veröffentlichen. Diese Taktik diente dazu, die Dienste der Plattform unter Cyberkriminellen zu bewerben und neue Nutzer anzuziehen. Neben Kreditkartendaten wurden auch kompromittierte Zugangsdaten für unbefugten Computerzugriff verkauft.

Die Ermittlungen wurden von der US Secret Service Frankfurt Resident Office, der Cyber Investigative Section und dem FBI Albuquerque Field Office geleitet. Diese Operation ist Teil eines breiteren US-amerikanischen Vorstoßes, kriminelle Netzwerke zu bekämpfen, die Kryptowährungen für illegale Aktivitäten auf dem Darknet nutzen. Die Beschlagnahmung von BidenCash ist nur ein Beispiel für die zahlreichen Durchsetzungsmaßnahmen, die in letzter Zeit ergriffen wurden.

Im Mai führte die Operation RapTor zur Zerschlagung mehrerer Darknet-Drogenhandelsplattformen, was zu 270 Festnahmen in 10 Ländern und der Beschlagnahmung von Vermögenswerten im Wert von 200 Millionen US-Dollar führte, darunter große Mengen an Kryptowährungen. Diese Maßnahmen verdeutlichen die Entschlossenheit der US-Behörden, gegen die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität vorzugehen.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen haben die US-Behörden im März Sanktionen gegen den Betreiber des inzwischen nicht mehr existierenden Darknet-Marktplatzes Nemesis verhängt. Nemesis wurde für den Verkauf von Drogen, gefälschten Ausweisdokumenten und professionellen Hacking-Ressourcen genutzt. Die Sanktionen umfassten 44 Bitcoin- und fünf Monero-Adressen, die zwischen Juli 2022 und März 2024 mehr als 850.000 US-Dollar erhielten.

Die jüngsten Berichte von TRM Labs zeigen, dass Darknet-Marktplätze im Jahr 2024 über 1,7 Milliarden US-Dollar Umsatz generierten, was einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr darstellt. Besonders russischsprachige Darknet-Märkte dominieren weiterhin das Ökosystem, was auf das geringe Risiko von Strafverfolgungsmaßnahmen durch russische Behörden zurückzuführen ist.

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