Gesundheitsexperten warnen vor stiller Leberkrankheit: Sind Sie gefährdet?

BARCELONA / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine stille Gesundheitskrise breitet sich weltweit aus, und Millionen Menschen sind betroffen, ohne es zu wissen. Gesundheitsexperten fordern dringende Maßnahmen zur Früherkennung und Priorisierung von Leberkrankheiten, um verheerende Folgen zu vermeiden.

Die stille Bedrohung durch chronische Lebererkrankungen wie die metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatose (MASLD) und die metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH) hat weltweit an Bedeutung gewonnen. Diese Krankheiten betreffen Millionen von Menschen, oft ohne dass sie es wissen, da die Symptome erst in fortgeschrittenen Stadien auftreten. Bei einem kürzlichen Treffen in Barcelona betonten internationale Gesundheitsexperten die Notwendigkeit, die Diagnosequoten zu verbessern und eine patientenzentrierte Versorgung zu fördern.

MASLD betrifft etwa 33 % der Erwachsenen weltweit, während die aggressivere Form, MASH, schätzungsweise 5 % der Bevölkerung betrifft. Besonders gefährdet sind Menschen mit Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit oder anderen kardiometabolischen Risikofaktoren. Ohne frühzeitige Erkennung kann MASH zu Leberzirrhose oder Leberkrebs fortschreiten, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.

Die Experten fordern, die Diagnosequote für MASH bis 2027 zu verdoppeln, da die Krankheit oft unentdeckt bleibt und die Gesundheitskosten weltweit erhöht. Sie betonen den Einsatz nicht-invasiver Werkzeuge und KI-basierter Technologien, um gefährdete Patienten in der Primärversorgung zu identifizieren. Effektive Behandlungen müssen mit einer besseren Diagnose einhergehen, um die Gesundheitsbelastung zu verringern.

Konkrete Maßnahmen wie routinemäßige Screenings für Risikogruppen, die Integration von Lebertests in regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen und die Aktualisierung von Erstattungspolitiken werden vorgeschlagen, um die öffentliche Bedrohung bis 2030 zu eliminieren. Jeffrey Lazarus, Leiter der Public Health Liver Group bei ISGlobal, betont die Bedeutung einer präventiven Hepatologie, um die metabolische Gesundheit weltweit zu verbessern.

Gleichzeitig haben über 40 Experten die People-First Liver Charter veröffentlicht, die einen Wandel in der Behandlung und Wahrnehmung von Leberkrankheiten fordert. Die Charta betont die Notwendigkeit, das Stigma zu beenden, das oft die Diagnose und Versorgung verzögert. Sie fordert eine respektvolle, patientenorientierte Sprache und Pflege, die den Patienten in den Mittelpunkt stellt.

In Spanien zeigt ein während des Treffens vorgestelltes Politikpapier alarmierende Trends. Etwa acht Millionen Menschen lebten 2021 mit MASLD, und diese Zahl könnte bis 2030 auf 12,7 Millionen steigen. Die MASH-bedingte Sterblichkeit wird sich voraussichtlich verdoppeln, was die Dringlichkeit einer nationalen Strategie unterstreicht.

Obwohl weltweit mehr als 1,5 Milliarden Menschen von chronischen Lebererkrankungen betroffen sind, bleiben sie weitgehend von globalen Strategien für nichtübertragbare Krankheiten ausgeschlossen. Experten fordern sofortige Maßnahmen, um diese stille Krise zu bekämpfen.

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