Fed-Gouverneur fordert baldige Zinssenkungen

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussionen über die zukünftige Zinspolitik der US-Notenbank nehmen an Intensität zu, nachdem ein einflussreicher Gouverneur der Federal Reserve, Christopher J. Waller, öffentlich für eine baldige Senkung der Zinssätze plädiert hat.

Die jüngsten Äußerungen von Christopher J. Waller, einem von Präsident Trump ernannten Gouverneur der Federal Reserve, haben die Debatte über die Zinspolitik der US-Notenbank neu entfacht. Waller argumentiert, dass die Zentralbank bereits im Juli mit Zinssenkungen beginnen sollte, um die Wirtschaft zu stützen, bevor der Arbeitsmarkt Anzeichen einer Schwäche zeigt. Diese Position steht im Gegensatz zu der von Jerome H. Powell, dem Vorsitzenden der Fed, der für Geduld plädiert, um die Auswirkungen der Wirtschaftspolitik von Präsident Trump, einschließlich der Zölle, vollständig zu bewerten.

Waller, der kürzlich mit elf anderen Beamten dafür gestimmt hatte, die Zinssätze unverändert zu lassen, sieht die Möglichkeit, dass die Fed bereits im nächsten Monat handeln könnte. Er verweist darauf, dass die Hauptgründe für das Abwarten, nämlich die Preissteigerungen durch die Zölle, möglicherweise nur vorübergehend sind. In einem Interview mit CNBC betonte Waller, dass die Fed die Zinssätze schneller senken könnte als erwartet, insbesondere angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Projektionen.

Während Waller den Arbeitsmarkt als „solide“ beschreibt, erkennt er auch an, dass einige Indikatoren darauf hindeuten, dass der Arbeitsmarkt möglicherweise mehr nachgibt, als gewünscht. Er glaubt nicht, dass die Handelspolitik zu einer anhaltenden Inflation führen wird, da nicht alle Kosten an die Verbraucher weitergegeben werden. Waller sieht Spielraum für Zinssenkungen und schlägt vor, dass die Fed den Prozess bald beginnen könnte, um die Inflation zu beobachten und gegebenenfalls zu pausieren.

Die politischen Implikationen von Wallers Äußerungen sind erheblich, insbesondere da Präsident Trump offen über mögliche Ersatzkandidaten für Powell nachdenkt. Waller zeigt sich optimistischer als Powell, der kürzlich bekräftigte, dass die Fed nicht in Eile sei, insbesondere da die vollständigen Auswirkungen der Zölle und anderer geopolitischer Entwicklungen noch unklar sind.

Die neuen wirtschaftlichen Projektionen der Fed zeigen eine mögliche Uneinigkeit über den Ansatz zur Zinssenkung in diesem Jahr. Einige Beamte planen zwei Zinssenkungen, während andere weniger erwarten. Präsident Trump fordert hingegen eine drastische Senkung um 2,5 Prozentpunkte, um die Staatsverschuldung zu entlasten. Waller lehnt jedoch eine sofortige drastische Senkung ab und betont, dass es nicht die Aufgabe der Fed sei, günstige Finanzierung für die Regierung zu garantieren.

Die Reaktion der Märkte auf Wallers Kommentare war verhalten, da er als Außenseiter gilt und nicht die breite Meinung der Fed-Gouverneure repräsentiert. Dennoch haben Investoren ihre Wetten auf eine frühere Zinssenkung leicht erhöht, was zu einem Anstieg der langfristigen Treasury-Renditen führte.

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