Ripple führt Permissioned DEX für institutionelles XRP-DeFi ein

LONDON (IT BOLTWISE) – Ripple hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um den Zugang von Institutionen zu dezentralen Finanzmärkten zu erleichtern. Mit der Einführung eines Permissioned DEX auf dem XRP Ledger zielt das Unternehmen darauf ab, die regulatorischen Hürden zu überwinden, die Banken und andere regulierte Institutionen bisher von der Teilnahme an dezentralen Börsen abgehalten haben.

Ripple hat kürzlich eine neue Funktion auf dem XRP Ledger vorgestellt, die es Institutionen ermöglicht, sicher und konform mit regulatorischen Anforderungen an dezentralen Finanzmärkten teilzunehmen. Diese Entwicklung könnte den Weg für eine breitere Akzeptanz von DeFi-Lösungen in stark regulierten Branchen ebnen. Die Einführung eines Permissioned DEX (Decentralized Exchange) zielt darauf ab, die Compliance-Herausforderungen zu lösen, die bisher als Haupthindernis für institutionelle Investoren galten.

Der Schlüssel zu dieser Innovation liegt in zwei neuen Protokollstandards: ‘Credentials’ und ‘Permissioned Domains’. ‘Credentials’ sind kryptografisch signierte Bestätigungen, die von einer autorisierten dritten Partei ausgestellt werden und bestätigen, dass ein Wallet bestimmte Due-Diligence-Anforderungen erfüllt. ‘Permissioned Domains’ erlauben es einem Betreiber, Regeln festzulegen, welche Arten von Credentials innerhalb eines bestimmten Handelsbereichs akzeptiert werden.

Diese neuen Funktionen sind tief in die Basisstruktur des XRP Ledgers integriert, was bedeutet, dass keine zusätzlichen Smart Contracts erforderlich sind. Die Matching-Engine des Ledgers überprüft automatisch die Einhaltung der Regeln bei jeder Order, die sie ausführt. Dadurch bleiben öffentliche Orders für das gesamte Netzwerk sichtbar, können jedoch nicht mit den permissionierten Pools interagieren, wenn sie die erforderlichen Credentials nicht vorweisen können.

Ein praktisches Beispiel verdeutlicht die Funktionsweise: Bob, der eine Permissioned Domain betreibt, erlaubt nur den Handel mit Wallets, die ein spezifisches KYC-Credential besitzen. Alice, die in Bobs Jurisdiktion lebt und dieses Credential bereits besitzt, kann problemlos mit den geschützten Orderbüchern interagieren. Charles, ein Arbitrageur, erwirbt das gleiche Credential und kann so Preisunterschiede zwischen Bobs Markt und dem offenen Markt ausnutzen, ohne die beiden Liquiditätspools zu vermischen.

Ripple hebt hervor, dass diese Neuerung insbesondere für Treasury- und Zahlungsabteilungen von Vorteil ist. Ein permissionierter FX-Swap könnte beispielsweise Dollar in einen USD-gestützten Token umwandeln, diesen Wert grenzüberschreitend übertragen und in eine lokale Stablecoin konvertieren, alles innerhalb eines Domains, in dem alle Gegenparteien bereits KYC-geprüft sind.

Die Einführung des Permissioned DEX ist Teil einer umfassenderen ‘Compliance-by-Design’-Strategie von Ripple, die auch Emittenten-kontrollierte Transferlimits für Stablecoins und Escrow-Primitiven für regulierte Assets umfasst. Ripple argumentiert, dass Institutionen nun nicht mehr zwischen On-Chain-Effizienz und regulatorischer Sicherheit wählen müssen, da das XRP Ledger beides in einem einzigen, protokollnativen Paket bietet.

Die Aktivierung dieser neuen Funktionen erfordert die Zustimmung von mindestens 80 % der Validatoren über einen Zeitraum von zwei Wochen. Sollte diese Hürde genommen werden, könnten die ersten permissionierten Orderbücher bereits Mitte Juli online gehen.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!