Kontroverse um Thimerosal in Impfstoffen: Neue Empfehlungen der ACIP

ATLANTA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um den Einsatz von Thimerosal, einem umstrittenen Konservierungsmittel in Impfstoffen, hat in den USA erneut an Fahrt aufgenommen. Unter der Leitung von Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. hat das Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) der CDC eine Empfehlung ausgesprochen, die den Einsatz von Thimerosal in Grippeimpfstoffen für Erwachsene und Kinder einschränken könnte.

Die jüngste Sitzung des Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) der CDC in Atlanta stand ganz im Zeichen der Diskussion um Thimerosal, ein Konservierungsmittel, das in einigen Impfstoffen verwendet wird. Unter der Leitung von Robert F. Kennedy Jr. wurde das Komitee kürzlich neu besetzt, was zu einer kontroversen Debatte über die Sicherheit von Impfstoffen führte.

Thimerosal, eine Quecksilberverbindung, die in der Vergangenheit in vielen Impfstoffen als Konservierungsmittel verwendet wurde, ist seit Jahren Gegenstand von Diskussionen. Obwohl zahlreiche Studien keinen Zusammenhang zwischen Thimerosal und Autismus bei Kindern nachweisen konnten, bleibt das Thema ein emotionaler Streitpunkt. Die ACIP hat nun empfohlen, dass Grippeimpfstoffe für Kinder, Schwangere und Erwachsene ohne Thimerosal verabreicht werden sollen.

Die Entscheidung des Komitees, das unter der Leitung von Kennedy neu besetzt wurde, hat in der medizinischen Gemeinschaft Besorgnis ausgelöst. Experten befürchten, dass die Diskussion um Thimerosal das Vertrauen in Impfstoffe untergraben könnte. Dr. Cody Meissner, ein Mitglied des ACIP, äußerte sich kritisch zu den Empfehlungen und betonte, dass das Risiko durch Influenza weitaus größer sei als das hypothetische Risiko durch Thimerosal.

Die Diskussion um Thimerosal wurde durch eine Präsentation von Lyn Redwood, einer ehemaligen Präsidentin der von Kennedy gegründeten Impfgegner-Organisation Children’s Health Defense, angeheizt. Redwood argumentierte, dass das Entfernen eines bekannten Neurotoxins aus Impfstoffen ein wichtiger Schritt sei, um die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern. Diese Aussagen stehen jedoch im Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die keinen Zusammenhang zwischen Thimerosal und neurologischen Schäden belegen.

Die Empfehlungen der ACIP, die auch die Einführung eines neuen monoklonalen Antikörpers gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) für Säuglinge umfassen, wurden von prominenten medizinischen Organisationen begrüßt. Dennoch äußerten sie Bedenken über den Ton der Diskussionen, die ihrer Meinung nach das Vertrauen in den Impfprozess untergraben könnten.

Da derzeit kein CDC-Direktor im Amt ist, liegt die Verantwortung für die endgültige Genehmigung der Empfehlungen bei Gesundheitsminister Kennedy. Diese Situation wirft Fragen über die zukünftige Ausrichtung der US-amerikanischen Impfpolitik auf, insbesondere in Bezug auf die Rolle von Thimerosal und anderen umstrittenen Themen.

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