Pakistan plant Pilotprojekt für digitale Währung

KARACHI / SINGAPUR / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Zentralbank Pakistans bereitet sich darauf vor, ein Pilotprojekt für eine digitale Währung zu starten. Dies kündigte der Gouverneur der Zentralbank, Jameel Ahmad, an, während er auf dem Reuters NEXT Asia Summit in Singapur sprach.

Die Zentralbank Pakistans plant, ein Pilotprojekt für eine digitale Währung zu starten, um das Finanzsystem des Landes zu modernisieren. Diese Initiative folgt dem globalen Trend, bei dem Zentralbanken weltweit die Einführung digitaler Währungen prüfen, um der wachsenden Nachfrage nach blockchain-basierten Zahlungslösungen gerecht zu werden. Länder wie China, Indien und Nigeria haben bereits ähnliche Schritte unternommen.

Gouverneur Jameel Ahmad erklärte, dass Pakistan seine Kapazitäten im Bereich der digitalen Zentralbankwährungen ausbaut und hofft, bald ein Pilotprojekt einführen zu können. Er betonte, dass ein neues Gesetz die Grundlage für die Lizenzierung und Regulierung des Sektors der virtuellen Vermögenswerte schaffen wird. Die Zentralbank steht bereits in Kontakt mit einigen Technologiepartnern, um diese Entwicklung zu unterstützen.

Die Bemühungen der Zentralbank werden durch den Pakistan Crypto Council (PCC) unterstützt, der im März gegründet wurde, um die Einführung virtueller Vermögenswerte voranzutreiben. Der PCC untersucht die Möglichkeit des Bitcoin-Minings mit überschüssiger Energie und hat Changpeng Zhao, den Gründer von Binance, als strategischen Berater ernannt. Zudem plant der PCC die Einrichtung einer staatlichen Bitcoin-Reserve.

Im Mai stellte die State Bank of Pakistan klar, dass virtuelle Vermögenswerte nicht illegal sind, riet jedoch Finanzinstituten, sich bis zur Einführung eines formellen Lizenzierungsrahmens zurückzuhalten. Ahmad betonte die Notwendigkeit, die Risiken und Chancen in diesem neuen Bereich sorgfältig zu bewerten und zu managen.

In Bezug auf die Geldpolitik erklärte Ahmad, dass die Zentralbank eine straffe Politik beibehalten werde, um die Inflation innerhalb des mittelfristigen Ziels von 5-7 % zu stabilisieren. Pakistan hat seinen Leitzins von einem Höchststand von 22 % auf 11 % gesenkt, da die Inflation von 38 % im Mai 2023 auf 3,2 % im Juni gesunken ist.

Ahmad äußerte sich auch zu den Auswirkungen der Dollarschwäche auf Pakistan und erklärte, dass das Land nicht übermäßig exponiert sei, da der Großteil der Auslandsschulden in Dollar denominiert ist. Die Devisenreserven Pakistans sind auf 14,5 Milliarden Dollar gestiegen, was eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den 3 Milliarden Dollar vor zwei Jahren darstellt.

Das aktuelle dreijährige IWF-Programm in Höhe von 7 Milliarden Dollar, das bis September 2027 läuft, sei auf Kurs und habe bereits zu Reformen in der Fiskalpolitik, der Energiepreisgestaltung und dem Devisenmarkt geführt. Ahmad zeigte sich zuversichtlich, dass nach dem Ende des IWF-Programms keine sofortige Anschlussfinanzierung erforderlich sein wird.

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