Dollar stabilisiert sich, Bitcoin nahe Allzeithoch

TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Der US-Dollar hat sich am Donnerstag stabilisiert, nachdem er von einem Zwei-Wochen-Hoch gegenüber wichtigen Währungen zurückgegangen war. Dies geschah, während die Märkte die jüngsten Zollandrohungen von US-Präsident Donald Trump weitgehend ignorierten, mit Ausnahme von Brasilien, wo eine drohende 50%-Abgabe den Real zum Absturz brachte.

Der US-Dollar erlebte eine Stabilisierung, nachdem er zuvor durch einen starken Rückgang der US-Staatsanleihenrenditen unter Druck geraten war. Diese Entwicklung folgte auf eine Auktion von 10-jährigen Anleihen, die eine hohe Nachfrage verzeichnete und damit die Sorgen über das “Sell America”-Narrativ, das Anfang des Jahres zu einem Ausverkauf von Staatsanleihen, dem Dollar und Wall-Street-Aktien geführt hatte, abmilderte.

Investoren zeigten sich risikofreudig, da die schlimmsten Zollszenarien zunehmend unwahrscheinlich erschienen. Dies verhalf NVIDIA dazu, als erstes Unternehmen eine Bewertung von 4 Billionen US-Dollar zu erreichen, und trieb die Kryptowährung Bitcoin auf ein Allzeithoch von knapp 112.000 US-Dollar.

Die Optimismuswelle wurde auch durch das Protokoll der letzten Sitzung der Federal Reserve gestützt, in dem die meisten Entscheidungsträger der Meinung waren, dass Zinssenkungen später im Jahr angemessen wären. Der Dollar-Index, der die Währung gegenüber sechs wichtigen Konkurrenten misst, blieb nahezu unverändert bei 97,416, nachdem er am Mittwoch um 0,2% gefallen war.

Der Euro legte am Donnerstag um 0,1% auf 1,1733 US-Dollar zu, während das britische Pfund um 0,1% auf 1,3609 US-Dollar stieg. Gegenüber typischen sicheren Häfen wie dem japanischen Yen und dem Schweizer Franken blieb der Dollar stabil.

In Brasilien jedoch führte Trumps jüngste Zollandrohung zu einem Rückgang des Real um bis zu 2,8% über Nacht, was ihn auf den niedrigsten Stand seit dem 6. Juni brachte. Trump begründete die Erhöhung der Abgabe auf 50% nicht nur mit Handelspraktiken, sondern auch mit der Behandlung des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro, der wegen eines angeblichen Putschversuchs vor Gericht steht.

Michael Pfister, FX-Analyst bei der Commerzbank, äußerte Bedenken, dass die Gründe für die Zollerhöhung politisch motiviert seien. Brasilien ist eines der wenigen Länder mit einem Handelsdefizit gegenüber den USA, was die Situation für den brasilianischen Real und den US-Dollar besorgniserregend mache.

Unterdessen bleibt Bitcoin nahe seinem Rekordhoch, was auf eine verbesserte Risikostimmung zurückzuführen ist. Analysten sehen weiteres Potenzial für Kursgewinne in Richtung 120.000 US-Dollar.

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