Florida untersucht Robinhoods Krypto-Handelspraktiken

FLORIDA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Handelsplattform Robinhood steht im Visier der floridianischen Justiz. Der Vorwurf: Irreführende Werbung im Bereich der Kryptowährungen.

Die floridianische Generalstaatsanwaltschaft hat eine Untersuchung gegen die Handelsplattform Robinhood eingeleitet. Der Vorwurf lautet, dass Robinhood seine Krypto-Dienstleistungen fälschlicherweise als die kostengünstigsten auf dem Markt bewirbt. Lucas Moskowitz, der General Counsel von Robinhood, betonte gegenüber Branchenmedien, dass die Plattform transparent mit ihren Gebühren umgehe und Kunden im Durchschnitt zu den niedrigsten Kosten in den USA handeln könnten.

In einer Erklärung am Donnerstag beschuldigte der Generalstaatsanwalt von Florida, James Uthmeier, Robinhood, gegen das Gesetz über unlautere und irreführende Geschäftspraktiken zu verstoßen. Er erließ eine Vorladung, in der er verschiedene Dokumente von der Plattform anforderte. Uthmeier betonte, dass Kryptowährungen ein wesentlicher Bestandteil der finanziellen Zukunft Floridas seien und dass Verbraucher Transparenz bei ihren Transaktionen verdienten.

Robinhood behauptet auf seiner Website, dass Händler Kryptowährungen zu den niedrigsten Kosten in den USA kaufen und verkaufen können. Diese Behauptung wird jedoch von der Generalstaatsanwaltschaft in Frage gestellt, die argumentiert, dass das Geschäftsmodell von Robinhood, das auf dem sogenannten Payment for Order Flow (PFOF) basiert, die Plattform tatsächlich teurer mache. PFOF ist eine gängige Praxis im Aktien- und Kryptohandel, bei der Maklerfirmen eine Gebühr für die Weiterleitung von Aufträgen an einen bestimmten Marktteilnehmer oder eine Börse erhalten.

In einem Interview im Dezember 2023 verteidigte Robinhood-CEO Vlad Tenev die Praxis des PFOF, obwohl Bedenken bestehen, dass sie einen Interessenkonflikt schaffen könnte, bei dem Makler nicht immer im besten Interesse ihrer Kunden handeln. Bereits im Dezember 2020 hatte Robinhood zugestimmt, eine Strafe von 65 Millionen US-Dollar zu zahlen, um Vorwürfe der US-Börsenaufsicht SEC beizulegen, dass Robinhood fälschlicherweise behauptet habe, die Aufträge seiner Kunden würden zu besseren Preisen als bei anderen Maklern ausgeführt.

Lucas Moskowitz von Robinhood erklärte, dass die Offenlegungen der Plattform erstklassig seien und dass die Preisgestaltung während des gesamten Handelsprozesses klar dargelegt werde. Robinhood habe bis Ende Juli Zeit, auf die Vorladung zu reagieren. Trotz der Untersuchung stiegen die Aktien von Robinhood am Donnerstag um 4,4 % auf 98,70 US-Dollar, was auf eine positive Marktstimmung im Kryptosektor hindeutet.

Die Anleger scheinen sich von der Untersuchung nicht beunruhigen zu lassen, da die Aktien in den letzten Monaten um 30 % gestiegen sind. Dies wird auf die strategische Ausrichtung von Robinhood auf Blockchain-Technologie und Tokenisierung zurückgeführt.

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