BP fokussiert sich auf fossile Energien: Verkauf des US-Windgeschäfts

LONDON (IT BOLTWISE) – BP hat sich entschieden, sein US-Onshore-Windgeschäft an den Energieinvestor LS Power zu verkaufen, was eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens hin zu fossilen Energien signalisiert. Dieser Schritt ist Teil eines umfassenderen Plans, durch den Verkauf von Vermögenswerten rund 20 Milliarden US-Dollar zu erzielen und den Aktienkurs zu stabilisieren.

Der britische Energiekonzern BP hat angekündigt, sein US-Onshore-Windgeschäft an LS Power zu veräußern. Diese Entscheidung markiert eine bedeutende strategische Neuausrichtung des Unternehmens, das sich wieder stärker auf sein traditionelles Kerngeschäft mit Öl und Gas konzentrieren möchte. Der Verkauf ist Teil eines größeren Plans, durch den BP Vermögenswerte im Wert von rund 20 Milliarden US-Dollar veräußern will, um den angeschlagenen Aktienkurs zu stützen.

Die Windparks, die BP nun verkauft, erstrecken sich über sieben US-Bundesstaaten und verfügen über eine Gesamtleistung von 1,7 Gigawatt, von denen BP 1,3 Gigawatt gehören. Obwohl der genaue Verkaufspreis nicht bekannt gegeben wurde, schätzten frühere Analysen den Wert des Geschäfts auf bis zu zwei Milliarden Dollar. Angesichts der aktuellen Marktlage könnte der Erlös jedoch niedriger ausfallen.

BP erklärte, dass der Verkauf das Ergebnis eines zehnmonatigen, wettbewerblichen Auktionsprozesses sei. Die Transaktion soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Nach der Übernahme wird BP Wind Energy in die LS-Power-Tochter Clearlight Energy integriert, deren Gesamtportfolio in Nordamerika damit auf 4,3 Gigawatt anwächst.

Diese Entscheidung unterstreicht BPs strategische Neuausrichtung weg von erneuerbaren Energien hin zu fossilen Brennstoffen. William Lin, Executive Vice President für Gas und Low-Carbon Energy bei BP, betonte, dass grüne Energien weiterhin ihren Platz im Konzernportfolio hätten, das US-Onshore-Windgeschäft jedoch nicht mehr zur zukünftigen Strategie passe.

Bereits im vergangenen Herbst hatte BP das Windgeschäft offiziell zum Verkauf gestellt. Parallel dazu prüft der Konzern derzeit auch den Verkauf seiner Schmierstoffsparte Castrol, die auf bis zu acht Milliarden Dollar taxiert wird. Sowohl Finanzinvestoren als auch Wettbewerber aus der Branche zeigen Interesse daran.

BP steht seit über einem Jahr unter Druck, da die Aktie mehr als zehn Prozent an Wert verloren hat. Der Hedgefonds Elliott Management ist eingestiegen und übt Druck auf den Vorstand aus, das Geschäftsportfolio zu straffen. Spekulationen über eine Übernahme durch Shell wurden von BP zuletzt dementiert.

Für das zweite Quartal hatte BP kürzlich vor niedrigeren Ergebnissen gewarnt. Vor allem rückläufige Öl- und Gaspreise belasten das Ergebnis trotz gestiegener Produktion. Der operative Gewinn im Ölgeschäft werde laut Prognose um 600 bis 800 Millionen Dollar unter dem Vorquartal liegen, im Gasgeschäft um 100 bis 300 Millionen Dollar.

Die BP-Aktien reagierten auf die Ankündigung des Verkaufs mit einem Plus von 1,9 Prozent, was das Vertrauen der Investoren in die neue strategische Ausrichtung des Unternehmens widerspiegelt.

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