LONDON (IT BOLTWISE) – Die Finanzmärkte sind in Aufruhr, da Spekulationen über eine mögliche Entlassung von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank, die Runde machen. Diese Unsicherheit könnte erhebliche Auswirkungen auf den US-Dollar und die globalen Finanzmärkte haben.
Die jüngsten Spekulationen über eine mögliche Entlassung von Jerome Powell, dem Vorsitzenden der US-Notenbank, durch Präsident Trump haben die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Obwohl Trump diese Gerüchte schnell dementierte, bleibt die Unsicherheit bestehen. Eine solche Maßnahme könnte den ohnehin schwächelnden US-Dollar weiter unter Druck setzen.
Die Beziehung zwischen Trump und Powell ist seit langem angespannt, da der Präsident wiederholt die Zinspolitik der Fed kritisiert hat. Er fordert niedrigere Zinsen, um die Wirtschaft anzukurbeln, während Powell eine vorsichtigere Herangehensweise bevorzugt. Diese Differenzen haben zu wiederholten Spekulationen über Powells Zukunft geführt.
Die Auswirkungen auf den Anleihenmarkt waren bereits spürbar. Die Umlaufrenditen für zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen um fünf Basispunkte, während die Renditen für 30-jährige Anleihen um elf Basispunkte zulegten. Diese Bewegungen sind zwar marginal im Vergleich zu Aktienkursen, aber der Anleihenmarkt ist weitaus größer und solche Veränderungen können Milliarden von Dollar bewegen.
Der US-Dollar reagierte ebenfalls empfindlich auf die Gerüchte. Der Euro verteuerte sich kurzfristig um 1,4 Prozent gegenüber dem Dollar, was eine signifikante Bewegung im Währungspaar darstellt. Sollte Trump Powell tatsächlich entlassen, könnte der Dollar um bis zu sechs Prozent fallen, was eine beispiellose Bewegung wäre.
Ein solcher Schritt würde nicht nur den Dollar schwächen, sondern auch ausländische Anleger, insbesondere deutsche Investoren, treffen, die in US-Aktien investiert sind. Diese müssten wechselkursbedingte Verluste hinnehmen, was die Attraktivität von US-Investitionen weiter schmälern könnte.
Rechtlich gesehen könnte Trump während einer Sitzungspause des US-Senats einen neuen Fed-Vorsitzenden ernennen, ohne die Zustimmung des Senats einzuholen. Dies könnte jedoch durch eine Notfallsitzung des Senats verhindert werden. Eine Entlassung Powells wäre ein Schock für die Märkte und könnte weitreichende Folgen haben.
Experten wie George Saravelos von der Deutschen Bank prognostizieren, dass der Dollar um drei bis vier Prozent fallen könnte, während die Renditen für langfristige US-Anleihen um 30 bis 40 Basispunkte steigen würden. Diese Einschätzungen zeigen, wie empfindlich die Märkte auf politische Unsicherheiten reagieren.
Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer Entlassung Powells derzeit gering erscheint, bleibt die Unsicherheit bestehen. Die Märkte werden weiterhin genau beobachten, wie sich die Beziehung zwischen Trump und der Fed entwickelt und welche Auswirkungen dies auf die globale Finanzlandschaft haben könnte.
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