Elektroauto-Zulassungen weltweit auf Rekordkurs

LONDON (IT BOLTWISE) – Die weltweiten Zulassungen von Elektroautos haben im ersten Halbjahr 2025 einen neuen Rekord erreicht. Laut einer Analyse der Unternehmensberatung PwC wurden mehr als 5,9 Millionen rein batteriebetriebene Fahrzeuge (BEV) zugelassen, was einem Anstieg von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Die Nachfrage nach Elektroautos erlebt weltweit einen deutlichen Aufschwung. Im ersten Halbjahr 2025 wurden über 5,9 Millionen batteriebetriebene Fahrzeuge zugelassen, was einem Anstieg von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Diese Entwicklung markiert eine deutliche Erholung nach einem eher schwachen Jahr 2024, in dem der Absatz nur um 14 Prozent gestiegen war.

Besonders in Europa zeigt sich ein starkes Wachstum. Hier wurden 1,2 Millionen Elektroautos verkauft, ein Rekord für ein erstes Halbjahr und ein Plus von 25 Prozent. Diese Entwicklung wird unter anderem durch die verschärften CO2-Flottengrenzwerte der EU-Kommission begünstigt, die den Druck auf Hersteller erhöhen, emissionsfreie Fahrzeuge anzubieten. Deutschland nimmt mit 249.000 verkauften BEVs weltweit den dritten Platz ein.

Dennoch verliert Europa als Markt für Elektroautos an Bedeutung, da andere Regionen wie China noch schneller wachsen. In China stiegen die Neuzulassungen um 47 Prozent auf 3,7 Millionen BEVs. Deutsche Autobauer profitieren von dieser Dynamik kaum, da sie im ersten Halbjahr 32 Prozent weniger BEVs in China absetzten als im gleichen Zeitraum 2024. In Europa hingegen konnten sie ihre Verkäufe deutlich steigern.

In den USA, dem drittgrößten Markt nach China und Europa, wurden 592.000 Elektroautos neu zugelassen, was einem vergleichsweise schwachen Wachstum von sieben Prozent entspricht. Trotz der positiven Zahlen in Europa bleibt für deutsche Hersteller die Frage offen, wie die Transformation hin zu Elektrofahrzeugen tatsächlich aussehen soll. Felix Kuhnert von PwC betont die Unsicherheit, ob man komplett auf Elektroautos setzen oder weiterhin Verbrenner parallel entwickeln sollte.

Das Umweltbundesamt fordert eine stärkere Förderung von Elektroautos für einkommensschwache Haushalte. Ohne solche Maßnahmen könnte die E-Mobilität zur Provokation für diejenigen werden, die sich Elektroautos nicht leisten können. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, warnt, dass ohne erschwingliche Modelle von europäischen Herstellern viele Verbraucher auf günstigere chinesische Fahrzeuge umsteigen könnten, insbesondere wenn die CO2-Bepreisung den Sprit teurer macht als Strom.

Experten äußern zudem Bedenken hinsichtlich der Abhängigkeit Europas von asiatischen Märkten für seltene Erden und Materialien wie Lithium, die für die Elektromobilität essenziell sind. Jörn Neuhausen von Strategy&, einer Beratung von PwC, betont die Notwendigkeit einer vorausschauenden Rohstoffstrategie, um Abhängigkeiten zu reduzieren und die Nachfrage langfristig zu sichern.

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