Cyberangriff auf Aeroflot: Hacker legen russische Fluggesellschaft lahm

MOSKAU / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein massiver Cyberangriff hat die russische Fluggesellschaft Aeroflot ins Chaos gestürzt. Hacker, die ihre Unterstützung für die Ukraine und die demokratische Opposition in Belarus bekundeten, haben das IT-System der Airline infiltriert und erheblichen Schaden angerichtet.

Ein Jahr lang hatten Hacker Zugriff auf das interne Netzwerk von Aeroflot, der größten Fluggesellschaft Russlands. Die Angreifer drangen tief in die Infrastruktur ein und hinterließen eine Botschaft mit den Worten: „Ruhm der Ukraine!“ und „Es lebe Belarus!“. Diese Cyberattacke führte zu einem massiven Ausfall am Moskauer Flughafen Scheremetjewo, dem Hauptdrehkreuz von Aeroflot, wo Hunderte von Flügen gestrichen wurden.

Die Passagiere wurden mit der Nachricht konfrontiert, dass aufgrund eines Systemausfalls Änderungen im Flugplan vorgenommen wurden. Während einige Flüge umgebucht wurden, waren andere komplett gestrichen. Die Verwirrung wurde durch die Anweisung verstärkt, dass Rückerstattungen und Umbuchungen nicht direkt am Flughafen, sondern über das Callcenter erfolgen sollten.

Auf Telegram erklärte Aeroflot, dass Spezialisten daran arbeiten, die Auswirkungen auf den Flugplan zu minimieren und den normalen Betrieb wiederherzustellen. Trotz der westlichen Sanktionen gegen Russland hat Aeroflot den Flugbetrieb während des Ukraine-Konflikts fortgesetzt, doch dieser Cyberangriff stellt eine neue Herausforderung dar.

Die Hacker richteten auch eine scharfe Botschaft an den russischen Sicherheitsdienst FSB und warfen ihm vor, nicht einmal die wichtigsten Infrastrukturen schützen zu können. Sie behaupteten, umfangreiche Daten heruntergeladen zu haben, darunter Flughistorien und persönliche Informationen der Mitarbeiter, und drohten mit der Veröffentlichung dieser Daten.

Die Angreifer gaben an, alle kritischen Unternehmenssysteme übernommen zu haben, darunter CREW, Sabre und andere. Sie hätten auch Zugriff auf die persönlichen Computer der Mitarbeiter, einschließlich der Führungsebene, erlangt. Die Wiederherstellung der Systeme könnte Millionen von Dollar kosten, so die Hacker.

Obwohl es bisher keine unabhängige Bestätigung des Schadensausmaßes gibt, erinnert dieser Vorfall an einen früheren Angriff auf Rostelecom, den staatlichen Telekommunikationsanbieter Russlands, für den die Gruppe Silent Crow die Verantwortung übernommen hatte.

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