Erweiterung der US-Zölle auf Stahl und Aluminium: Auswirkungen auf die Lieferkette

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die USA haben die Liste der Waren, die unter die Section 232-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte fallen, erweitert. Dies könnte weitreichende Auswirkungen auf die Lieferketten und die Preisentwicklung haben.

Die USA haben kürzlich die Liste der Produkte erweitert, die unter die Section 232-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte fallen. Diese Maßnahme, die von der Zoll- und Grenzschutzbehörde veröffentlicht wurde, betrifft nun eine Vielzahl von Produkten, darunter Lokomotiven, Motorräder, Lkw-Anhänger und bestimmte Autoteile. Auch Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Geschirrspüler, Herde, Öfen, Waschmaschinen und Mikrowellen sind betroffen. Diese Produkte werden nun mit einem Zollsatz von 50 % belegt, was ab Montag in Kraft tritt.

Die ursprünglichen Zölle wurden im März unter der Regierung von Präsident Donald Trump eingeführt, um nationale Sicherheitsbedenken zu adressieren. Diese Bedenken wurden durch eine Untersuchung des Handelsministeriums im Rahmen von Section 232 ausgelöst. Ursprünglich betrugen die Zölle 25 %, wurden jedoch später auf 50 % erhöht. Experten wie Jason Miller, Professor für Lieferkettenmanagement an der Michigan State University, schätzen, dass die Zölle nun Importe im Wert von mindestens 320 Milliarden US-Dollar betreffen. Dies könnte zu einem weiteren Anstieg der Preise führen, wie die jüngsten Daten des Erzeugerpreisindex zeigen.

Interessanterweise gelten für Importe aus dem Vereinigten Königreich andere Regelungen. Hier beträgt der Zollsatz nur 25 %, was auf ein kürzlich abgeschlossenes Handelsabkommen zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich zurückzuführen ist. Dieses Abkommen sieht unter anderem die Einführung eines Zollkontingents für Stahl- und Aluminiumimporte vor. Diese Differenzierung könnte auf die besonderen Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern zurückzuführen sein.

Die Ausweitung der Zölle auf weitere Produkte ist nicht die erste ihrer Art. Bereits in der Vergangenheit wurden leere Aluminiumdosen und Bier als derivative Produkte in die Liste aufgenommen. Experten wie Pete Mento, Direktor für globale Zollangelegenheiten bei DSV, erwarten, dass in Zukunft auch Kupfer in die Liste aufgenommen wird. Dies könnte die Situation weiter verschärfen und die Kosten für Unternehmen und Verbraucher erhöhen.

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