Die Bedeutung des Weltraums für moderne Kriegsführung

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Weltraum hat sich von einem Nischenbereich zu einem zentralen Bestandteil der modernen Kriegsführung entwickelt. Die US-Armee plant, ihre Expertise im Weltraum auszubauen, was Fragen zur Ressourcenteilung mit der Space Force aufwirft. Doch die Realität zeigt, dass alle militärischen Dienste zunehmend auf weltraumgestützte Systeme angewiesen sind.

Die jüngsten Pläne der US-Armee, ihre Weltraumkompetenz zu erweitern, haben Diskussionen über mögliche Überschneidungen mit der Space Force ausgelöst. Auf dem Papier mag dies wie ein Konflikt um begrenzte Ressourcen erscheinen, doch in der Praxis zeigt sich ein anderes Bild: Der Weltraum ist längst nicht mehr nur ein Nischenbereich, sondern bildet das Rückgrat der modernen Kriegsführung. Jede militärische Einheit, nicht nur die Space Force, ist mittlerweile auf den Weltraum angewiesen.

Lt. Gen. DeAnna Burt von der Space Force betonte, dass die Bedeutung des Weltraums für militärische Operationen unumstritten ist. Präzisionsangriffe, Kommunikation, Navigation, Logistik, Raketenwarnung und Aufklärung hängen alle von weltraumgestützten Systemen ab. Wenn die Armee ihre Soldaten zu besseren Weltraumexperten ausbildet, ist das keine unnötige Doppelung, sondern eine Notwendigkeit für das Überleben in modernen Konflikten.

Die finanzielle Unterstützung für den Weltraumsektor spiegelt jedoch noch nicht vollständig dessen Bedeutung wider. Trotz eines Anstiegs der Mittel durch das Kongresspaket bleibt die Finanzierung hinter den Erwartungen zurück. Die Golden Dome-Initiative, ein Raketenabwehrprogramm, steht im Mittelpunkt der US-Weltraumprioritäten und zeigt, wie wichtig der Weltraum für die nationale Sicherheit geworden ist.

Die Entscheidung der Armee, ihre Weltraumkompetenz auszubauen, ist weniger ein Versuch, der Space Force Ressourcen zu entziehen, als vielmehr eine Vorbereitung auf ein Schlachtfeld, das zunehmend vom Weltraum geprägt wird. Die Integration von weltraumgestützten Daten in die Raketenabwehreinheiten der Armee erfordert Soldaten, die diese Informationen im Kampf effektiv nutzen können.

Ähnliche Entwicklungen sind auch bei der Luftwaffe zu beobachten, die Konzepte zur Verlagerung von Überwachungsmissionen von Flugzeugen auf Satelliten prüft. Diese Verschiebung hin zu einer dauerhaften Überwachung aus dem Weltraum wird als langfristige Lösung angesehen, auch wenn die Technologie noch nicht vollständig ausgereift ist.

Die Armee hat spezifische Anforderungen, die von weltraumgestützten Systemen abhängen. Ohne eine interne Gruppe von Experten riskiert die Armee, ein passiver Datenkonsument zu bleiben, der die bereitgestellten Informationen nicht vollständig nutzen kann. Eine kürzlich erlassene Pentagon-Direktive fordert die Armee auf, in Technologien zu investieren, die es ermöglichen, gegnerische Satellitenfähigkeiten zu stören.

Der Trend zur Integration von Weltraumtechnologien in alle militärischen Bereiche beschleunigt sich. Effizienz bleibt ein Anliegen, da das Budgetwachstum möglicherweise nicht anhält und die Gefahr von Doppelarbeit besteht. Die Diskussion verlagert sich jedoch von der Frage, wer den Weltraum besitzt, hin zu der Frage, wie der Weltraum am besten integriert werden kann.

Die Space Force wird weiterhin die Hauptverantwortung für den Erwerb und Betrieb von Weltraumressourcen tragen. Die Integration dieser Fähigkeiten in die Bodenkriegsführung liegt jedoch in der Verantwortung der Armee. Ähnliche Dynamiken werden sich wahrscheinlich auch in anderen Diensten abspielen. Der Weltraum ist zum verbindenden Element der modernen Kriegsführung geworden, und jede militärische Einheit, die im 21. Jahrhundert erfolgreich sein will, benötigt eigene weltraumkundige Fachleute.

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