CHICAGO / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen deuten darauf hin, dass eine gestörte Hautbarriere eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Nahrungsmittelallergien spielen könnte. Diese Hypothese könnte erklären, warum die Prävalenz von Nahrungsmittelallergien in den letzten Jahrzehnten in den USA gestiegen ist. Wissenschaftler untersuchen nun, wie Nahrungsmittelpartikel durch die Haut in den Körper gelangen und das Immunsystem beeinflussen.
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In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Nahrungsmittelallergien in den Vereinigten Staaten dramatisch gestiegen. Während vor 40 Jahren weniger als 1% der Bevölkerung betroffen war, liegt dieser Wert heute bei etwa 6%. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, die Forscher weltweit zu beantworten versuchen. Eine vielversprechende Hypothese besagt, dass eine gestörte Hautbarriere eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Nahrungsmittelallergien spielen könnte.
Die Theorie besagt, dass Nahrungsmittelpartikel durch eine beschädigte Hautbarriere in den Körper gelangen und dort vom Immunsystem als Bedrohung wahrgenommen werden. Dies könnte erklären, warum das Immunsystem bestimmte Nahrungsmittelproteine als Feinde markiert und allergische Reaktionen auslöst. Diese Erkenntnisse könnten nicht nur das Verständnis von Allergien revolutionieren, sondern auch neue Wege zur Prävention und Behandlung eröffnen.
Dr. Waheeda Samady, Direktorin der klinischen Forschung am Center for Food Allergy and Asthma Research der Northwestern University, betont die Bedeutung dieser Forschung. Sie erklärt, dass die Variabilität der Allergien weltweit und die unterschiedlichen Reaktionen auf Nahrungsmittel in verschiedenen Ländern auf komplexe Wechselwirkungen zwischen genetischen und umweltbedingten Faktoren zurückzuführen sind.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass nicht alle Länder von diesem Anstieg der Allergien betroffen sind. Dies deutet darauf hin, dass Umweltfaktoren, wie etwa die Hygienehypothese, eine Rolle spielen könnten. Diese besagt, dass ein übermäßiger Schutz vor Keimen in der Kindheit das Immunsystem schwächt und die Anfälligkeit für Allergien erhöht.
Die Forschung zu diesem Thema ist noch in vollem Gange, und es bleibt abzuwarten, welche neuen Erkenntnisse die Wissenschaftler in den kommenden Jahren gewinnen werden. Klar ist jedoch, dass das Verständnis der Hautbarriere und ihrer Rolle bei der Immunantwort entscheidend für die Entwicklung neuer Therapien sein könnte.
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