TORONTO / LONDON (IT BOLTWISE) – Air Canada sieht sich mit einer drohenden Arbeitsniederlegung konfrontiert, die zu massiven Flugausfällen führen könnte. Die Fluggesellschaft hat bereits begonnen, Flüge zu stornieren, um sich auf den möglichen Streik der Flugbegleiter vorzubereiten.
Air Canada, die größte Fluggesellschaft Kanadas, steht vor einer erheblichen Herausforderung, da ein drohender Streik der Flugbegleiter zu massiven Flugausfällen führen könnte. Bereits am Donnerstag begann die Airline, Flüge zu stornieren, um sich auf die mögliche Arbeitsniederlegung vorzubereiten. Der Streik könnte täglich rund 130.000 Passagiere betreffen, was die Reisepläne vieler Menschen erheblich beeinträchtigen würde.
Die Gewerkschaft, die etwa 10.000 Flugbegleiter von Air Canada vertritt, hat eine 72-stündige Streikankündigung gemacht, woraufhin die Fluggesellschaft eine Aussperrungsankündigung herausgab. Mark Nasr, Chief Operations Officer von Air Canada, erklärte, dass die Airline mit einer schrittweisen Einstellung der Flüge begonnen habe. Bis Samstagmorgen sollen alle Flüge pausiert werden, um einen geordneten Neustart zu ermöglichen, der unter optimalen Bedingungen eine Woche dauern könnte.
Nasr betonte, dass die ersten Stornierungen vor allem Langstreckenflüge betreffen, die für Donnerstagabend geplant waren. Bis Freitagabend rechnet die Fluggesellschaft mit der Stornierung von 500 Flügen, was über 100.000 Kunden betreffen könnte. Die Auswirkungen sind besonders für die 25.000 Kanadier im Ausland gravierend, die möglicherweise gestrandet sind.
Die Fluggesellschaft hat angekündigt, dass Kunden, deren Flüge storniert werden, Anspruch auf eine vollständige Rückerstattung haben. Zudem wurden Vereinbarungen mit anderen kanadischen und ausländischen Fluggesellschaften getroffen, um alternative Reisemöglichkeiten anzubieten, soweit dies möglich ist.
Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und Air Canada sind ins Stocken geraten, da die Gewerkschaft das Angebot der Airline, in ein verbindliches Schiedsverfahren einzutreten, abgelehnt hat. Die Gewerkschaft fordert faire Löhne und kritisiert die sogenannten ‘Armutslöhne’ und unbezahlte Arbeit, wenn die Flugzeuge nicht in der Luft sind. Die Flugbegleiter fordern eine gerechte und angemessene Vertragsregelung.
Die Bundesregierung hat beide Parteien aufgefordert, eine Einigung am Verhandlungstisch zu erzielen, da sie der Ansicht ist, dass Vereinbarungen dort am besten getroffen werden. Sollte keine Einigung erzielt werden, könnte die Fluggesellschaft die Regierung um Intervention bitten, um die schwerwiegenden Störungen zu vermeiden.
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