BAGDAD / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine bemerkenswerte archäologische Entdeckung im Irak wirft neues Licht auf die frühe menschliche Zivilisation. Ein Team von Archäologen hat im Westen des Landes eine Vielzahl von Steinwerkzeugen entdeckt, die auf ein Alter von bis zu 1,5 Millionen Jahren datiert werden.
Die jüngste archäologische Entdeckung im Irak hat das Potenzial, unser Verständnis der frühen menschlichen Zivilisation erheblich zu erweitern. Ein Team von Archäologen unter der Leitung von Ella Egberts von der Vrije Universität Brüssel hat im Westen des Landes eine beeindruckende Sammlung von 850 Steinwerkzeugen aus der Alt- und Mittelsteinzeit entdeckt. Diese Funde, die in einem ausgetrockneten Seebett gemacht wurden, umfassen unter anderem Handäxte, die auf ein Alter von bis zu 1,5 Millionen Jahren geschätzt werden.
Die Entdeckung dieser Werkzeuge bietet wertvolle Einblicke in die Aktivitäten früher Menschen in der Region. Die Analyse der Verteilung der Fundstätten und die Untersuchung der geomorphologischen Geschichte des Gebiets haben Hinweise darauf geliefert, wie frühe Menschen die Landschaft nutzten. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, ein umfassenderes Bild der menschlichen Evolution und des Verhaltens auf der Arabischen Halbinsel zu zeichnen.
Interessanterweise wurden die Werkzeuge ohne tiefgehende Ausgrabungen entdeckt, was die Bedeutung der Funde noch verstärkt. Neben den alten Handäxten wurden auch Levallois-Abschläge gefunden, die als fortschrittlicher gelten und auf ein Alter von etwa 300.000 bis 50.000 Jahren datiert werden. Diese Entdeckung unterstreicht die technologische Entwicklung und Anpassungsfähigkeit früher Menschen.
Die Forschung im Irak war in den letzten Jahrzehnten aufgrund der Instabilität der Region eingeschränkt. Dennoch konnte das Team unter der Leitung von Egberts seine Arbeit ohne größere Probleme durchführen, unterstützt von der Finanzierung durch das British Institute for the Study of Iraq. Die irakische Behörde für Altertümer und Kulturerbe hat das Team ermutigt, seine Arbeit fortzusetzen, was Egberts plant, sobald die notwendigen Mittel gesichert sind.
Die Fortsetzung dieser Forschung könnte nicht nur zur Rekonstruktion von Umweltveränderungen im Pleistozän beitragen, sondern auch neue Erkenntnisse über die frühe menschliche Präsenz und das Verhalten in der westlichen Wüste des Irak liefern. Die Entdeckung von Handäxten und Levallois-Abschlägen ist ein bedeutender Schritt in diese Richtung und könnte zukünftige archäologische Forschungen in der Region inspirieren.
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