TAIPEI / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer überraschenden Entwicklung plant Asus, NVIDIAs Blackwell Ultra, ursprünglich für KI-Server konzipiert, in eine Desktop-Workstation zu integrieren. Diese Ankündigung markiert einen bedeutenden Schritt in der Desktop-Technologie, indem sie die Leistungsfähigkeit von Server-Hardware in ein kompakteres Format bringt.
Asus hat kürzlich Pläne vorgestellt, NVIDIAs Blackwell Ultra, ein Board, das ursprünglich für den Einsatz in KI-Servern gedacht ist, in eine Desktop-Workstation zu integrieren. Diese Entscheidung könnte die Art und Weise, wie Desktop-Computer für anspruchsvolle KI-Anwendungen genutzt werden, grundlegend verändern. Das ExpertCenter Pro ET900N G3 von Asus wird das erste System sein, das NVIDIAs Grace-Board in einem Desktop-Gehäuse unterbringt.
Das Herzstück des Systems bildet das GB300-Board, das mit einem ARM-Prozessor von NVIDIA, bekannt als Grace, ausgestattet ist. Dieser Prozessor verfügt über 72 CPU-Kerne des Typs Neoverse V2. Ergänzt wird dies durch den Blackwell Ultra, NVIDIAs leistungsstärkste Beschleuniger-Ausbaustufe, die mit 288 GByte High-Bandwidth Memory (HBM3e) und einer beeindruckenden Transferrate von 8 TByte/s aufwartet. Insgesamt stehen dem System 784 GByte RAM zur Verfügung, was es zu einem der leistungsfähigsten Trainingssysteme für KI-Modelle macht.
Ein weiteres Highlight des GB300-Boards ist der Netzwerkprozessor vom Typ ConnectX-8, auch bekannt als Nvidia SuperNIC. Dieser Prozessor ermöglicht eine Datenübertragungsrate von bis zu 800 GByte/s, was besonders nützlich sein könnte, um mehrere ExpertCenter Pro ET900N G3 miteinander zu verbinden. Diese Konnektivität eröffnet neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit und den Datenaustausch zwischen Workstations.
Der Fokus des Systems liegt auf dem Training von KI-Modellen. Dank der enormen Speicherkapazität und Rechenleistung könnte das GB300 eines der schnellsten Trainingssysteme innerhalb einer Workstation darstellen. Allerdings benötigt das Board auch eine erhebliche Menge an Strom, da es für eine Leistungsaufnahme von bis zu 1400 Watt ausgelegt ist. Dies könnte eine Herausforderung für die Kühlung und Energieversorgung darstellen.
Asus plant, NVIDIAs Ubuntu-basiertes Betriebssystem DGX OS auf einer SSD vorzuinstallieren. Obwohl das System theoretisch auch für Spiele genutzt werden könnte, sind die 3D-Fähigkeiten der Server-GPUs von NVIDIA beschnitten, was es für diesen Zweck weniger geeignet macht. Dennoch könnte die Integration von Server-Technologie in Desktop-Systeme neue Anwendungsbereiche eröffnen.
Die Markteinführung des GB300 ist für das zweite Halbjahr 2025 geplant. Asus hat jedoch noch keinen genauen Verfügbarkeitstermin oder Preis bekannt gegeben. Experten gehen davon aus, dass die Kosten weit über 100.000 Euro liegen könnten. Ein Sprecher von Asus bestätigte, dass sich das Design des Systems noch ändern könnte, da das aktuell gezeigte graue Gehäuse bereits die zweite öffentlich präsentierte Version ist.
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