MADRID / LONDON (IT BOLTWISE) – Die spanische Bank BBVA hat kürzlich ihren wohlhabenden Kunden geraten, einen Teil ihres Portfolios in Kryptowährungen zu investieren. Diese Empfehlung kommt nur wenige Monate, nachdem die Bank die Erlaubnis erhalten hat, Krypto-Handel anzubieten.
Die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA), die zweitgrößte Bank Spaniens, hat ihren wohlhabenden Kunden empfohlen, zwischen 3% und 7% ihres Portfolios in Kryptowährungen wie Bitcoin zu investieren. Diese Empfehlung richtet sich an Kunden, die bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, wie Philippe Meyer, Leiter der digitalen und Blockchain-Lösungen bei BBVA Schweiz, auf einer Konferenz in London erklärte. Meyer betonte, dass die Kunden positiv auf die Beratung reagiert haben und die Risiken als überschaubar ansehen.
Die Entscheidung von BBVA, in den Kryptomarkt einzusteigen, erfolgt in einem Umfeld, in dem europäische Regulierungsbehörden weiterhin vor den Risiken von Kryptowährungen warnen. Laut der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) meiden 95% der EU-Banken Krypto-Aktivitäten. Dennoch hat BBVA seit 2021 Krypto-Handel betrieben und bietet seit Ende 2024 aktiv Beratungsdienste an, was sie zu einem Vorreiter unter den traditionellen Banken macht.
Im März erhielt die Bank von der spanischen Wertpapieraufsicht die Genehmigung, Bitcoin und Ether in Spanien zu handeln. Diese Krypto-Dienstleistungen wurden zunächst schrittweise für ausgewählte Kunden eingeführt und ermöglichen es Nutzern, digitale Vermögenswerte über die mobile App der Bank zu kaufen, zu verkaufen und zu verwalten.
Die Expansion von BBVA in den Kryptobereich fällt mit der vollständigen Umsetzung der europäischen Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCA) Ende 2024 zusammen. Diese Verordnung stellt strenge Anforderungen an EU-Krypto-Unternehmen, die bis Juli 2026 vollständig eingehalten werden müssen. Diese regulatorischen Entwicklungen könnten den Weg für eine breitere Akzeptanz von Kryptowährungen im Bankensektor ebnen.
Andere Banken wie Santander erwägen ebenfalls, ihre Krypto-Dienstleistungen auszuweiten. Berichten zufolge plant Santander die Einführung eigener Stablecoins, die an den Dollar und den Euro gekoppelt sind. Diese Entwicklungen zeigen, dass traditionelle Banken zunehmend Interesse an der Integration von Kryptowährungen in ihre Dienstleistungen zeigen.
Die Empfehlung von BBVA, einen Teil des Portfolios in Kryptowährungen zu investieren, könnte als Zeichen für das wachsende Vertrauen in digitale Vermögenswerte gewertet werden. Trotz der regulatorischen Herausforderungen und der Volatilität des Marktes sehen Banken wie BBVA und Santander in Kryptowährungen eine Möglichkeit, ihre Dienstleistungen zu diversifizieren und neue Kunden zu gewinnen.
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