Bitcoin-Markt: Institutionelle Unterstützung schwindet, während Privatanleger zulegen

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Bitcoin-Markt erlebt derzeit eine bemerkenswerte Verschiebung. Während institutionelle Investoren ihre Unterstützung zurückziehen, zeigen Privatanleger ein wachsendes Interesse. Diese Entwicklung könnte das Gleichgewicht im Kryptowährungsmarkt nachhaltig verändern.

Der Bitcoin-Markt steht vor einer bedeutenden Veränderung, da die institutionelle Unterstützung, die einst als stabilisierender Faktor galt, zunehmend schwindet. Laut Daten von CryptoQuant sind die Käufe von digitalen Vermögensschatzkammern, die einst als institutionelle Anker fungierten, drastisch zurückgegangen. Im Juli wurden noch 64.000 Bitcoins erworben, während es im August nur noch 12.600 und im September bisher 15.500 waren. Dies entspricht einem Rückgang von 76 % seit dem Sommer und fällt mit einem fast 6%igen Rückgang des Bitcoin-Preises zusammen.

Die Aktien einiger dieser Schatzkammern, die zuvor über PIPE-Deals Milliarden gesammelt hatten, notieren nun bis zu 97 % unter ihrem Ausgabepreis. Dies offenbart die Fragilitäten, die Investoren gehofft hatten, hinter sich gelassen zu haben. Die Bewertungen komprimieren sich ebenfalls, da die Prämie, die einst über den Wert der Bitcoin-Reserven gezahlt wurde, zusammengebrochen ist. Markus Thielen von 10x Research hebt hervor, dass die begrenzte Transparenz bei den Erwerbspreisen, der Anzahl der Aktien und der Verwässerung durch Warrants das Vertrauen belastet.

Ohne die finanzielle Schlagkraft ihrer Bilanzen haben diese Schatzkammern ihre Rolle als antizyklische Käufer reduziert, was einen wichtigen Unterstützungsmechanismus entfernt. Der erfahrene Händler Morten Christensen, der zur Vorsicht mahnte, als Bitcoin 123.000 Dollar erreichte, sieht die Aktivität der Schatzkammern als mögliches Topsignal und unterstreicht die Risiken einer Überabhängigkeit von institutionellen Strömen.

Gleichzeitig bewegt sich die Nachfrage der Privatanleger in die entgegengesetzte Richtung. Der iShares Bitcoin Trust ETF zog im September 2,5 Milliarden Dollar an, verglichen mit 707 Millionen Dollar im August, wie Bloomberg-Daten zeigen. Der Derivatemarkt spiegelt jedoch mehr Stress wider, mit 275 Millionen Dollar an Bitcoin-Longs, die in den letzten 24 Stunden liquidiert wurden. Jeff Dorman, Chief Investment Officer bei Arca, schlägt vor, dass die Schwäche weniger auf direkten Verkauf zurückzuführen ist, sondern mehr auf das Fehlen eines großen Käufers.

Die Divergenz zwischen der schwindenden institutionellen Beteiligung und den stabilen Privatanlegerzuflüssen könnte den Beginn einer neuen Phase für den Kryptomarkt markieren, in der das einst versprochene Unternehmenssicherheitsnetz einem fragmentierteren Nachfragebild weicht.

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