Blackstones Milliarden-Offensive in Europa: Chancen und Herausforderungen

LONDON (IT BOLTWISE) – Blackstone, der weltweit größte private Kapitalverwalter, plant eine massive Investitionsoffensive in Europa. In den kommenden zehn Jahren sollen mindestens 500 Milliarden Dollar in die Region fließen. Diese Entscheidung wird von einer wachsenden Reformbereitschaft und wirtschaftlichem Wachstum in Europa angetrieben.

Blackstone, der weltweit führende private Kapitalverwalter, hat angekündigt, in den nächsten zehn Jahren mindestens 500 Milliarden Dollar in Europa zu investieren. Diese bedeutende Initiative wird durch die zunehmende Reformbereitschaft europäischer Regierungen und das erwartete Wirtschaftswachstum in der Region motiviert. Stephen Schwarzman, Mitbegründer von Blackstone, betont die positiven Veränderungen, die unter der neuen Führung in Deutschland, insbesondere durch Kanzler Friedrich Merz, eingeleitet wurden.

Die Entscheidung von Blackstone, seine Investitionen in Europa erheblich auszuweiten, basiert auf deutlichen Signalen des Wandels in der Region. Schwarzman hebt hervor, dass die politischen Führungspersönlichkeiten in Europa erkannt haben, dass das niedrige Wachstum der letzten Dekade nicht nachhaltig ist. Besonders Deutschland zeigt unter der neuen Regierung eine Bereitschaft, schuldenfinanzierte Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung zu tätigen, was als positives Beispiel hervorgehoben wird.

Blackstone plant, verstärkt als Kreditgeber aufzutreten, Infrastrukturprojekte zu übernehmen und Beteiligungen an Unternehmen einzugehen. Der Fokus liegt dabei auf Sektoren wie Immobilien, Private Equity und Energiewende. Schwarzman betont, dass die Investmentthese nicht allein preisgetrieben ist: Niedrige Bewertungen sind kein Selbstzweck, ohne strukturelle Verbesserungen reichen sie nicht aus.

Parallel zu Blackstones Plänen sehen auch andere Wettbewerber neue Chancen in Europa. Apollo hat kürzlich angekündigt, bis zu 100 Milliarden Dollar in Deutschland investieren zu wollen. Thoma Bravo, spezialisiert auf Software, hat sein Europageschäft mit Zukäufen und einem neuen Hauptsitz verstärkt. Diese Entwicklungen zeigen, dass Europa als attraktiver Investitionsstandort wahrgenommen wird.

Blackstone feiert in diesem Jahr 25 Jahre Präsenz in Europa und erweitert derzeit seinen Londoner Sitz in Berkeley Square erheblich. Zu den jüngsten Großdeals zählen der 54 Milliarden Euro schwere Rückkauf der italienischen Infrastrukturgesellschaft Atlantia im Jahr 2022 sowie die 14 Milliarden Euro schwere Übernahme des norwegischen Onlineportals Adevinta im Jahr 2023.

Trotz globaler Unsicherheiten und rückläufiger Finanzierungskosten sieht Schwarzman die Voraussetzungen für einen neuen Investitionszyklus in Europa gegeben. Er betont, dass ein Umfeld mit echtem Potenzial entsteht, wenn wirtschaftliche Reformbereitschaft, günstige Finanzierung und attraktive Bewertungen zusammenkommen.

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