Boeing-Arbeiter planen Streik: Auswirkungen auf die Verteidigungsindustrie

ST. LOUIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Arbeiter von Boeing, die für den Bau von Kampfflugzeugen verantwortlich sind, planen einen Streik, nachdem sie einen modifizierten Tarifvertrag abgelehnt haben.

Die Entscheidung der Boeing-Arbeiter, in den Streik zu treten, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Verteidigungsindustrie haben. Rund 3.200 Beschäftigte an den Boeing-Standorten in St. Louis, St. Charles, Missouri und Mascoutah, Illinois, haben gegen einen modifizierten vierjährigen Tarifvertrag gestimmt, wie die Gewerkschaft der International Association of Machinists and Aerospace Workers mitteilte. Diese Arbeiter sind für die Herstellung von Flugzeugen und Verteidigungssystemen verantwortlich, die als entscheidend für die nationale Sicherheit angesehen werden.

Der Gewerkschaftsvertreter Sam Cicinelli betonte, dass die Mitglieder einen Vertrag verdienen, der ihre Familien absichert und ihre unübertroffene Expertise anerkennt. Die Ablehnung des Vertragsangebots, das eine 20-prozentige Lohnerhöhung über vier Jahre beinhaltete, zeigt die Unzufriedenheit der Arbeiter mit den aktuellen Bedingungen. Trotz der Empfehlung der Gewerkschaftsführer, das Angebot anzunehmen, entschieden sich die Mitglieder gegen den Vorschlag.

Boeing, das nach den Abstürzen zweier Boeing 737 Max-Flugzeuge in den Jahren 2018 und 2019 unter Druck steht, hatte gehofft, mit dem Angebot die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Dan Gillian, Vizepräsident und General Manager von Boeing Air Dominance, äußerte seine Enttäuschung über die Ablehnung des Angebots, das eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 40 % und eine Lösung für alternative Arbeitszeitmodelle beinhaltete.

Die geplanten Streiks könnten die Produktion von Kampfflugzeugen erheblich beeinträchtigen und die Lieferketten in der Verteidigungsindustrie stören. Boeing hat jedoch betont, dass es auf den Streik vorbereitet sei und einen Notfallplan implementiert habe, um die Unterstützung der Kunden durch die nicht streikende Belegschaft sicherzustellen.

Die Herausforderungen, mit denen Boeing konfrontiert ist, sind nicht neu. Die Abstürze der Boeing 737 Max-Flugzeuge haben das Vertrauen in das Unternehmen erschüttert und zu erheblichen finanziellen Verlusten geführt. Trotz einer Verbesserung der Einnahmen im zweiten Quartal und einer Verringerung der Verluste bleibt das Unternehmen unter Druck, seine Produktionsprozesse und Sicherheitsstandards zu verbessern.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich der Streik auf die Verteidigungsindustrie auswirken wird und ob Boeing in der Lage sein wird, die Produktion aufrechtzuerhalten. Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen werden fortgesetzt, um eine Lösung zu finden, die sowohl die Interessen der Arbeiter als auch die Anforderungen der Verteidigungsindustrie berücksichtigt.

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