Cyberangriffe auf Microsoft Sharepoint: Deutsche Unternehmen im Visier

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Sicherheitslücke in Microsoft Sharepoint hat weltweit für Aufsehen gesorgt, insbesondere in Deutschland, wo Unternehmen verstärkt ins Visier internationaler Cyberkrimineller geraten sind.

Die jüngste Sicherheitslücke in Microsofts Sharepoint-Software hat weltweit für erhebliche Besorgnis gesorgt, insbesondere in Deutschland, wo Unternehmen verstärkt ins Visier internationaler Cyberkrimineller geraten sind. Laut dem Cybersicherheitsunternehmen Eye Security wurden bereits 396 infizierte Server in 145 Organisationen weltweit identifiziert. Deutschland ist mit 42 betroffenen Fällen besonders stark betroffen, was die kritische Lage für die Bundesrepublik unterstreicht.

Auf der Liste der am stärksten betroffenen Länder stehen die USA mit 18 Prozent der Vorfälle an erster Stelle, gefolgt von Mauritius mit 8 Prozent und Deutschland mit 7 Prozent. Die Rolle von Mauritius ist besonders bemerkenswert, da die fortschreitende Digitalisierung und die regionalen Finanzzentren des Landes es zu einem lohnenden Ziel für Cyberkriminelle gemacht haben.

Lodi Hensen, VP Security Operations bei Eye Security, betont, dass es sich bei den Angriffen nicht um willkürliche Attacken handelt, sondern um gezielte Operationen auf strategisch interessante Ziele. Obwohl Microsoft die Schwachstelle mittlerweile behoben hat, bleibt die Gefahr bestehen, da viele Unternehmen das Sicherheitsupdate noch nicht implementiert haben oder Angreifer sich bereits im System festsetzen konnten.

Der Ursprung der ersten Angriffswelle wird von Microsoft chinesischen Gruppen zugeschrieben, darunter Linen Typhoon, Violet Typhoon und Storm-2603. Diese Gruppen nutzen kompromittierte Sharepoint-Zugänge, um schwerwiegendere Angriffe wie Ransomware-Attacken vorzubereiten, bei denen Lösegeld erpresst wird. Eye Security warnt, dass nicht nur große Konzerne, sondern auch kleinere Unternehmen, besonders aus dem europäischen Mittelstand, zunehmend gefährdet sind.

Die zunehmende Bedrohung durch Cyberangriffe auf Sharepoint zeigt die Notwendigkeit für Unternehmen, ihre Sicherheitsstrategien zu überdenken und zu verstärken. Experten raten zu regelmäßigen Sicherheitsupdates und einer umfassenden Überprüfung der IT-Infrastruktur, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben. Die Implementierung von mehrschichtigen Sicherheitsmaßnahmen kann helfen, die Angriffsfläche zu reduzieren und die Widerstandsfähigkeit gegen Cyberbedrohungen zu erhöhen.

In der sich ständig weiterentwickelnden digitalen Landschaft ist es für Unternehmen unerlässlich, proaktiv zu handeln und sich gegen Cyberbedrohungen zu wappnen. Die jüngsten Vorfälle unterstreichen die Bedeutung einer robusten Cybersicherheitsstrategie, die nicht nur auf Prävention, sondern auch auf schnelle Reaktion und Wiederherstellung im Falle eines Angriffs abzielt. Unternehmen sollten in Schulungen und Sensibilisierungsprogramme für ihre Mitarbeiter investieren, um das Bewusstsein für Cyberrisiken zu schärfen und die erste Verteidigungslinie zu stärken.

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