FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Deutsche Haushalte haben ein neues Rekordniveau bei ihrem Geldvermögen erreicht, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht.
Die privaten Haushalte in Deutschland haben in den letzten Jahren ein beispielloses Wachstum ihres Geldvermögens erlebt. Laut einer aktuellen Studie der DZ Bank wird erwartet, dass das Geldvermögen der Deutschen in diesem Jahr um knapp fünf Prozent auf 9,9 Billionen Euro ansteigen wird. Bis 2026 könnte es sogar auf 10,3 Billionen Euro anwachsen. Diese Entwicklung wird jedoch von verschiedenen Faktoren beeinflusst, die das Wachstum dämpfen könnten.
Ein wesentlicher Faktor ist die sinkende Sparquote der Bundesbürger. Während in den vergangenen Jahren hohe Ersparnisse und Kursgewinne an den Börsen das Vermögen der Deutschen stark anwachsen ließen, wird nun erwartet, dass die Sparquote sinkt. Dies könnte das Wachstum des Geldvermögens verlangsamen. Zudem investieren viele Deutsche wieder verstärkt in Immobilien, was sich ebenfalls auf das Geldvermögen auswirkt.
Die DZ Bank weist darauf hin, dass die extrem hohen Aktienkursgewinne der Jahre 2023 und 2024 in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht wiederholt werden. Dies könnte ebenfalls zu einer Abschwächung des Wachstums führen. Bereits 2024 war das Geldvermögen der Bundesbürger um 7,4 Prozent auf 9,4 Billionen Euro gestiegen, was vor allem auf hohe Ersparnisse und Kursgewinne zurückzuführen war.
Die Verteilung des Wohlstands in Deutschland ist jedoch ungleich. Etwa die Hälfte des Geldvermögens entfällt auf die vermögendsten zehn Prozent der Haushalte. Diese Haushalte profitieren besonders von Kursgewinnen, da sie stärker in Aktien und Fonds investieren. Am unteren Ende der Skala befinden sich etwa 20 Millionen Haushalte, die nur acht Prozent des Geldvermögens besitzen.
Die Unsicherheit, die durch wirtschaftliche Krisen und politische Entscheidungen in den letzten Jahren entstanden war, hat sich mit der neuen Bundesregierung etwas abgeschwächt. Diese plant umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung, was das Vertrauen der Bürger stärken könnte. Dennoch wird erwartet, dass der größte Teil der Geldvermögensbildung in den kommenden Jahren in Einlagen und Bargeld fließt.
Die ungleiche Verteilung des Wohlstands bleibt jedoch eine Herausforderung. Während die vermögendsten Haushalte weiterhin von Kursgewinnen profitieren, bleibt vielen ärmeren Haushalten nur wenig Spielraum für Investitionen. Dies könnte langfristig zu einer weiteren Verschärfung der sozialen Ungleichheit führen.
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