Deutschland und Ukraine planen gemeinsame Raketenproduktion

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Deutschland und die Ukraine haben eine bedeutende Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie angekündigt, die die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine stärken soll.

In einer bemerkenswerten Entwicklung haben Deutschland und die Ukraine eine Partnerschaft zur gemeinsamen Produktion von weitreichenden Raketen beschlossen. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine erheblich zu stärken, insbesondere angesichts der anhaltenden Spannungen mit Russland. Bundeskanzler Friedrich Merz betonte die umfassende Unterstützung Deutschlands für die Ukraine, während er gleichzeitig die Details der Zusammenarbeit vorerst im Unklaren ließ.

Die Ankündigung erfolgte nach einem Treffen zwischen Merz und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin. Beide Länder haben sich darauf verständigt, eine Absichtserklärung zu unterzeichnen, die von Verteidigungsminister Boris Pistorius und seinem ukrainischen Amtskollegen Rustem Umjerow vorbereitet wird. Diese Erklärung soll die Grundlage für die gemeinsame Produktion von Raketen bilden, die eine größere Reichweite haben als bisherige Systeme.

Die Ukraine hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in der Entwicklung eigener Raketen gemacht, wie die Anti-Schiffs-Rakete R-360 Neptun zeigt, die 2022 den russischen Kreuzer ‘Moskwa’ versenkte. Die weiterentwickelte Version, Neptun-MD, verfügt über eine Reichweite von 1000 Kilometern und wird zunehmend auch gegen Bodenziele eingesetzt. Diese Eigenentwicklungen unterstreichen die technischen Fähigkeiten der Ukraine, die durch die Zusammenarbeit mit Deutschland weiter gestärkt werden sollen.

Die militärische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine könnte auch Auswirkungen auf die europäische Sicherheitsarchitektur haben. Während die Ukraine bereits Waffen wie die Storm Shadow/Scalp-Marschflugkörper aus Großbritannien und Frankreich sowie ATACMS-Raketen aus den USA erhalten hat, sind die Stückzahlen begrenzt. Die gemeinsame Produktion mit Deutschland könnte die Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen verringern und die Eigenständigkeit der Ukraine in der Verteidigungspolitik erhöhen.

Die Frage, ob Deutschland den Marschflugkörper Taurus an die Ukraine liefern wird, bleibt jedoch unbeantwortet. Bundeskanzler Merz vermied es, konkrete Aussagen zu möglichen Waffenlieferungen zu machen, was darauf hindeutet, dass die Verhandlungen noch andauern. Selenskyj betonte, dass die Finanzierung bisheriger Projekte in der Ukraine im Fokus der Kooperation stehe, was auf eine langfristige strategische Partnerschaft hindeutet.

Die Weigerung Russlands, Friedensgespräche zu führen, wurde von Merz als ernsthafte Herausforderung bezeichnet, die Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Diese geopolitische Spannung unterstreicht die Dringlichkeit der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine, um die Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine zu stärken und die Stabilität in der Region zu fördern.

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