BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Deutschlands Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bleibt ein zentrales Thema in der Energiepolitik, auch wenn die Ausgaben für deren Importe im vergangenen Jahr gesunken sind.
Die deutsche Volkswirtschaft hat im vergangenen Jahr etwa 69 Milliarden Euro für den Import fossiler Brennstoffe ausgegeben. Diese Summe umfasst die Kosten für Erdöl, Erdgas und Kohle, die Deutschland aus dem Ausland bezieht. Trotz der hohen Ausgaben ist dies eine Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren, insbesondere im Vergleich zum Energiekrisenjahr 2022, als die Preise für Gas Rekordhöhen erreichten.
Ein wesentlicher Faktor für den Rückgang der Kosten ist der gesunkene Energiebedarf Deutschlands im Jahr 2024. Dies ist teilweise auf das milde Wetter während der Heizsaison und die schwache Konjunktur zurückzuführen. Zudem konnte Deutschland Erdgas um durchschnittlich 17 Prozent günstiger importieren als im Vorjahr. Auch die Preise für Steinkohle und Erdöl sind gesunken.
Norwegen bleibt ein wichtiger Lieferant für Deutschland, insbesondere für Erdgas. Ein signifikanter Teil des deutschen Erdgasbedarfs wird zudem durch Flüssigerdgas (LNG) aus den USA gedeckt. Die Importe von Steinkohle stammen hauptsächlich aus Australien, den USA und Kolumbien.
Interessanterweise hat Deutschland in den letzten Jahren einen Teil seines Strombedarfs durch Importe gedeckt, was in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit erregt hat. Die Kosten für diese Stromeinfuhren waren jedoch mit etwa zwei Milliarden Euro im vergangenen Jahr deutlich geringer als die Ausgaben für fossile Brennstoffe.
Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Energiemix ist gestiegen, während der Anteil von Erdöl und Kohle zurückgegangen ist. Dies ist auf den Ausbau der Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie zurückzuführen. Dennoch bleibt die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ein zentrales Thema, das die deutsche Energiepolitik weiterhin prägen wird.
Die Entwicklung der Energiepreise und die geopolitischen Spannungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg, haben die Energiepolitik in Deutschland stark beeinflusst. Trotz der jüngsten Kostensenkungen bleibt das Preisniveau für Energieimporte im Vergleich zu den Jahren vor dem Ukrainekrieg hoch.
Die deutsche Regierung steht vor der Herausforderung, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weiter zu reduzieren und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Diversifizierung der Energiequellen sind dabei zentrale Strategien.
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