Frühwarnsysteme: Wie Abwasseranalysen bei Masernausbrüchen helfen können

RALEIGH / LONDON (IT BOLTWISE) – Abwasseranalysen haben sich während der COVID-19-Pandemie als wertvolles Instrument zur Überwachung von Krankheitsausbrüchen erwiesen. Nun könnte diese Methode auch bei der Früherkennung von Masernausbrüchen eine entscheidende Rolle spielen.

Abwasseranalysen, die während der COVID-19-Pandemie an Bedeutung gewonnen haben, könnten nun auch bei der Überwachung von Masernausbrüchen eine entscheidende Rolle spielen. Laut Angela Harris, einer Umwelttechnikerin aus North Carolina, kann die Überwachung von Abwasser als Frühwarnsystem dienen, da Krankheitserreger oft schon vor dem Auftreten von Symptomen im Urin oder Stuhl ausgeschieden werden.

Harris, die eng mit dem Gesundheitsministerium von North Carolina zusammengearbeitet hat, betont, dass Abwasserproben eine wertvolle Möglichkeit bieten, die Exposition auf Gemeinschaftsebene zu untersuchen. Während der Pandemie erwies sich diese Methode als hilfreich, um Krankenhauskapazitäten zu planen und auf mögliche Ausbrüche vorbereitet zu sein.

Besonders interessant ist die Tatsache, dass Masern über den Urin ausgeschieden werden, was die Abwasserüberwachung zu einem geeigneten Mittel macht, um die Verbreitung des Virus zu verfolgen. Diese Methode wurde bereits erfolgreich zur Überwachung anderer Viren wie Polio und Influenza eingesetzt.

Ein neues Online-Tool namens WastewaterSCAN bietet zusätzliche Einblicke in die Verbreitung von Masern in den USA. Mit über 1.168 bestätigten Fällen in 34 Regionen bis Juni 2025 ist die Überwachung von entscheidender Bedeutung, um die Ausbreitung einzudämmen.

Harris weist jedoch darauf hin, dass die Methode ihre Grenzen hat. Die Wahrscheinlichkeit, das Virus im Abwasser zu entdecken, steigt mit der Anzahl der infizierten Personen in einer Gemeinschaft. Daher könnte die Überwachung spezifischer Einrichtungen wie Schulen oder Krankenhäusern detailliertere Informationen liefern.

Die Daten aus der Abwasserüberwachung könnten Gesundheitsbehörden auch dabei helfen, gezielte Impfkampagnen zu planen und die Bevölkerung besser zu informieren. Besonders in Schulen, wo die Verbreitung von Masern ein großes Risiko darstellt, könnten solche Maßnahmen entscheidend sein.

Da Masern hoch ansteckend sind und vor allem für Kinder gefährlich sein können, ist die Überwachung und Prävention von größter Bedeutung. Die CDC berichtet, dass zwei der drei bestätigten Todesfälle durch Masern im Jahr 2025 Kinder betrafen.

Insgesamt könnte die Abwasserüberwachung ein wertvolles Instrument für Gesundheitsbehörden sein, um die Verbreitung von Masern zu verfolgen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, insbesondere in Gebieten mit eingeschränktem Zugang zu Gesundheitsdiensten.

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